Treuchtlinger Volksfest: Lasershow statt Feuerwerk?

8.2.2020, 05:52 Uhr
Treuchtlinger Volksfest: Lasershow statt Feuerwerk?

© Archivfoto: Patrick Shaw

20 000 Kilometer mit dem Dieselauto fahren oder 20 Minuten Feuerwerk am Treuchtlinger Volksfest-Dienstag? Diese Frage hat sich in der jüngsten Sitzung des Kur-, Kultur- und Tourismusausschusses gestellt. Auf Anregung der SPD-Fraktion sollte geprüft werden, ob das traditionelle Feuerwerk durch eine Lasershow ersetzt werden kann.

Das spare nicht nur Feinstaub – wohl an die zehn Gramm pro Volksfest, wobei die geltenden Grenzwerte sich im Mikrogramm-Bereich bewegen –, sondern senke auch den Lautstärkepegel, der besonders Wild- und Haustieren zu schaffen machen. Zudem solle die Stadt Treuchtlingen als Vorbild vorausgehen und die Bürger auch beim privaten Silvesterfeuerwerk zum Umdenken anregen. Eine solche Diskussion gab es auch in Weißenburg, wo zum Abschluss der Kirchweih im August auch ein großes Feuerwerk stattfindet.

Bei den Schaustellern am Treuchtlinger Volksfest kommen die Pläne nicht gut an, wie die Leiterin der Kur- und Touristinfo, Stefanie Grucza den Stadträten berichtete. Die Aussteller hätten sich einstimmig für die Beibehaltung der traditionellen Schwarzpulverschau ausgesprochen.

Eine von der Stadt auf Facebook gestartete, wenn auch nicht repräsentative Umfrage, unter den Nutzern zeigt ein uneindeutiges Bild: die einen wollen nicht an der Tradition rütteln und sprechen von Verbotskultur, die anderen sind offen für neues und würden den Versuch einer Lasershow wagen.

Dieses Bild zeigt sich auch im Ausschuss: Kathrin Baum-Grimm (JGB) schlug als erste vor, das Feuerwerk 2020 noch wie gehabt fortzuführen und dann dem neugewählten und ab Mai 2020 im Amt befindlichen Stadträten die Entscheidung zu überlassen. Im nächsten Jahr könnte dann eine Mischung aus Feuerwerk und Lasershow oder auch ein reine Lasershow mit musikalischen Effekten zur Aufführung kommen.

Von den Kosten her wäre eine Lasershow momentan noch teurer als das bisherige Feuerwerk, so Bürgermeister Werner Baum. Allerdings geht auch am langjährigen Pyro-Partner der Stadt die Diskussion um Feinstaubbedenken und Umweltschutz nicht vorbei, dieser plane deshalb, auch sein Angebot umzurüsten, berichtet der Rathauschef. Auch UFW-Stadtrat Manfred Kreß wollte nichts überstürzen und abwarten, wie sich die Technik in Zukunft entwickelt. Vielleicht werden die Lasershows noch günstiger und professioneller.

SPD-Fraktionschefin Kerstin Zischler, die den Antrag vor Weihnachten eingebracht hat, kann sie mit der Lösung anfreunden. Sie ist auch dafür, mit den Schaustellern zu reden und ihnen die Lasershow schmackhaft zu machen. Denn während man ein Feuerwerk auch von der Ferne sieht, sei eine Lasershow vor allem aus der Nähe ein Erlebnis. Vielleicht würden deshalb mehr Menschen zum Volksfestplatz kommen, anstatt das Spektakel abseits der Buden zu sehen.

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