ANregiomed: Suche nach neuem Chef geht weiter

9.10.2017, 05:55 Uhr
Der Verwaltungsrat des Klinikums ANregiomed ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Vorstand.

© James Edward Albright Der Verwaltungsrat des Klinikums ANregiomed ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Vorstand.

Dies geschieht, weil sich laut Landrat Jürgen Ludwig die zeitlichen Abläufe „anders als geplant“ entwickelt haben. Nach Informationen der Fränkischen Landeszeitung sind einige Bewerber aber auch abgesprungen - nachdem sie sich über den Zustand von ANregiomed und über die Arbeitsweise des Verwaltungsrates erkundigt hatten.

Zwischenzeitlich wird immer häufiger die Frage gestellt: Warum soll eigentlich Interimsvorstand Jörg Reinhardt den Job nicht auf Dauer machen? Reinhardt selbst wäre dazu bereit. Landrat und ANregiomed-Verwaltungsratsvorsitzender Jürgen Ludwig betonte auf Anfrage, ursprünglich habe es sechs Bewerber für den Vorstandsposten gegeben. Unterm Strich habe man sich mit drei Interessenten näher befasst.

Was dann geschah, schilderte der Landrat in einem Brief an die Verwaltungsräte: "Auch haben Kandidaten ihr Interesse, teilweise zu einem späten Zeitpunkt des Verfahrens, zurückgezogen." Jetzt werde das Verfahren "beschlussmäßig intensiv weitergeführt".

In dieser Woche hieß es aus dem internen Kreis der verantwortlichen Politiker, man müsse auch noch um den letzten verbliebenen Interessenten fürchten. Dieser habe zwar noch nicht völlig abgesagt, allerdings stünden die Chancen nicht besonders gut. Dabei soll es sich um einen Manager handeln, dem auf einem früheren Chefposten auch öffentlich nachgesagt wurde, Mitarbeiter und Chefärzte zu tyrannisieren.

Man kann auch "wieder ins Klo langen"

Andererseits, sagen ANregiomed- Verwaltungsräte, habe dieser Manager die Pläne seines Arbeitgebers stets erfüllt. Natürlich könne man jetzt bei der Auswahl eines solchen Mannes "wieder ins Klo langen". Aber: "Wenn er schon bereit ist, die Arbeit bei uns zu machen, dann sollte man ihn auch lassen."

Im Verwaltungsrat sitzen auch Politiker, die sich dafür aussprechen, den derzeitigen Interims-Vorstand Jörg Reinhardt für einen längeren Zeitraum als Chef zu verpflichten. Reinhardt sei es gelungen, das Defizit innerhalb eines Jahres bemerkenswert zu verringern (von 15,2 Millionen Euro im Jahr 2016 auf knapp elf Millionen Euro im laufenden Jahr 2017).

Ein externer Sanierer dagegen werde zunächst wieder alles "auf Null" stellen. Dies werde zu erheblichen Verwerfungen im Klinikverbund führen und viel Zeit kosten oder sogar ein weiteres Defizit verursachen.

 

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