Campus-Hörsaal wird nach ihr benannt

Bildungspreis der HS Ansbach: Diese Menschenrechtsaktivistin bekommt ihn

Isabella Fischer

Hochschule & Wissenschaft

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28.4.2022, 13:40 Uhr
Düzen Tekkal (*1978) wurde als Tochter einer kurdisch-jesidischen Familie in Hannover geboren. Sie ist Journalistin und Filmemacherin und hat vielfach aus Kriegs- und Krisengebieten berichtet. Sie hat die Bildungsinitiative German Dream sowie die Menschenrechtsorganisation Hawar Help gegründet. 

© Sebastian Schramm Düzen Tekkal (*1978) wurde als Tochter einer kurdisch-jesidischen Familie in Hannover geboren. Sie ist Journalistin und Filmemacherin und hat vielfach aus Kriegs- und Krisengebieten berichtet. Sie hat die Bildungsinitiative German Dream sowie die Menschenrechtsorganisation Hawar Help gegründet. 

Sie erhebt ihre Stimme für den Kampf gegen Extremismus und Gewalt und wirbt für Toleranz und fördert kulturelle Aufklärung. Sie engagiert sich besonders für Geflüchtete und sensibilisiert für deren Schicksale. Düzen Tekkal ist eine Frau, die weder leise ist noch stillsteht.

Für ihren Einsatz im Bereich Bildung und Menschenrechte wird die die jesidisch-deutsche Journalistin mit dem Bildungspreis der Hochschule Ansbach ausgezeichnet. Ein Jahr lang wird ein Hörsaal auf dem Campus in Ansbach nach ihr benannt.

Die studierte Politik- und Literaturwissenschaftlerin beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Frage, wie Integration gelingen kann. Die von ihr gegründete Organisation "German Dream" trägt dazu bei, jüngeren Generationen die Werte des Grundgesetzes und die Möglichkeiten und Chancen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu vermitteln. Mit ihrem Verein "Hawar help" leistet sie humanitäre Hilfe und unterstützt den Dialog über Toleranz.

"Düzen Tekkal sorgt für Sichtbarkeit von Flüchtlingsschicksalen, Missständen und Leid. Sie hilft direkt, sie klärt auf, sie rüttelt auf, sie fördert", sagt Prof. Sascha Müller-Feuerstein, Präsident der Hochschule Ansbach. "Dabei nimmt Düzen Tekkal im Kampf gegen Rassismus und religiösen Fanatismus große Risiken in Kauf. Dieser Mut, diese Beharrlichkeit, dieser Einsatz für ein so wichtiges Thema wie Menschenrechte lässt sich gar nicht hoch genug bewerten."

Bildung als "Ticket in die Freiheit"

Preisträgerin Tekkal nennt das Recht auf Bildung das Ticket in die Freiheit, für sie und ihre zehn Geschwister. " Alles, was ich heute tue, war nicht vorherbestimmt. Als Kind aus einer kurdisch-jesidischen Flüchtlingsfamilie habe ich in Deutschland Chancen erhalten, von denen andere nur träumen können", erklärt sie. Der Bildungspreis ist mit 2500 Euro dotiert. Das Geld wird von den Hochschulmitgliedern per Crowdfunding bereitgestellt und soll, so der Wunsch der Preisträgerin, ihrer Bildungsinitiative "German Dream" zugutekommen.

Seit 2018 vergibt die Hochschule Ansbach den Bildungspreis und setzt jedes Jahr thematisch einen anderen Schwerpunkt. Die bisherigen Preisträger waren Ex-Fußballnationalspieler Philipp Lahm, Sängerin Lena Meyer-Landrut für ihre Kampf gegen Cyber-Mobbing und Hass-Kommentare auf Social Media sowie 2020 Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke für seinen Einsatz im Bereich Nachhaltigkeit und Bildung.

Die Hörsaal-Einweihung findet am 1. Juli mit einem ausführlichen Rahmenprogramm am Campus in Ansbach statt. Laudator auf die Preisträgerin Düzen Tekkal wird unter anderem der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sein.

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