Ermittlungen

Mann wird bei Ansbach lebensgefährlich angefahren - und im Graben liegen gelassen

Stefan Blank

Region/Bayern

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27.4.2022, 12:41 Uhr
Die Kriminalpolizei ermittelt mit 16 Beamten.

© Hans-Bernd Glanz, NN Die Kriminalpolizei ermittelt mit 16 Beamten.

Seit Tagen ist unklar, ob ein 20 Jahre alter Fußgänger einen schweren Unfall in Franken überlebt. Am frühen Samstagmorgen wollte er von einer Feier im kleinen Bergnerzell bei Feuchtwangen im Landkreis Ansbach an einer Kreisstraße ins wenige Kilometer entfernte Ungetsheim laufen. Gegen 4.15 Uhr fuhr den Mann ein entgegenkommendes Auto an und dabei schwer verletzt. Die oder der Insasse ließen den Schwerverletzten im Straßengraben liegen und fuhren davon. Bei der Kriminalpolizei Ansbach kümmert sich nun eine 16-köpfige Ermittlungskommission um den Fall, wie Rainer Seebauer von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken bestätigt.

"Der Mann schwebt immer noch in akuter Lebensgefahr", erklärt Seebauer auf Nachfrage unserer Redaktion. "Mit offenem Ausgang." Vom Täter fehlt noch jede Spur, "es gibt bislang keine eindeutigen Hinweise", sagt Seebauer zum aktuellen Stand der Ermittlungen.

Notarzt bestätigt Verkehrsunfall

Klar ist: Der 20-Jährige hatte gegen 4 Uhr eine Party in Bergnerzell verlassen und wollte zu Fuß nach Ungetsheim. Dort kam er aber nie an und wurde kurz vor 7 Uhr von einem Zeugen entdeckt. Das Unfallopfer lag reglos im Straßengraben. Die alarmierte Polizei sowie der Rettungsdienst stellten fest, dass es wohl zu einer Kollision mit einem Fahrzeug gekommen, der Mann angefahren worden sein muss. "Auch ein Notarzt bestätigte aufgrund des Verletzungsmusters eine Kollision mit einem Fahrzeug", berichtet Seebauer.

Partygäste werden befragt

Ein Rettungshubschrauber brachte den 20-Jährigen laut Angaben der Pressestelle der Polizei Mittelfranken in ein Krankenhaus. Auch am Mittwoch bestand noch Lebensgefahr.

Die Mordkommission der Kriminalpolizei Ansbach beginnt nun laut Seebauer, alle Partygäste zu befragen.

Suche nach einem beschädigten Auto

Da es wohl weiter keine heiße Spur gibt, suchen die Ermittler weiter nach Zeugen. Wer Hinweise auf ein frisch beschädigtes Fahrzeug geben kann oder vielleicht sogar an dem Morgen in der Nähe von Bergnerzell oder Ungetsheim Beobachtungen gemacht hat, kann sich beim Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 melden.

Fahndungserfolg bei ähnlichem Fall

Ein ähnlicher Vorfall sorgte vor Kurzem deutschlandweit für große Betroffenheit. Eine junge Frau wird in Bayern so schwer angefahren, dass sie kurz darauf verstirbt. Ohne jegliche Hilfe zu leisten, fuhren die Täter einfach davon. Die Polizei leitete eine großangelegte Suchaktion ein - mit Erfolg: Zwei Tatverdächtige konnten festgenommen werden.


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