Ermittler fordern Akten von Bamberger Klinik-Personal an

28.8.2014, 09:35 Uhr
Die Staatsanwaltschaft nimmt die Akten mehrerer Mitarbeiter des Klinikums unter die Lupe.

© GuideMedia Die Staatsanwaltschaft nimmt die Akten mehrerer Mitarbeiter des Klinikums unter die Lupe.

Polizei und Staatsanwaltschaft haben gezielt einzelne Patientenakten und Namen von Mitarbeitern der Klinik für Gefäßchirurgie angefordert. Das teilte der Träger des Klinikums mit. Einem leitenden Arzt der Klinik wird sexueller Missbrauch vorgeworfen. Der 48-Jährige sitzt weiter in Untersuchungshaft.

Ob die Mitarbeiterdaten für mögliche Befragungen benötigt werden, sei dem Klinikträger nicht bekannt, teilte eine Sprecherin der Sozialstiftung Bamberg dem Bayerischen Rundfunk mit. Bisher sind offiziell vier Fälle bekannt, in denen der Mediziner Frauen im Rahmen einer vermeintlichen Studie betäubt und sexuell missbraucht haben soll. Sechs weitere Frauen haben sich inzwischen bei der vom Klinikum eingerichteten Telefon-Hotline gemeldet.

Ob sie ebenfalls zu den Opfern zählen, wird derzeit ermittelt.

Eine 26-jährige Medizinstudentin hatte den Skandal ins Rollen gebracht. Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe richtete das Klinikum einen Krisenstab ein und stellte den beschuldigten Arzt mit sofortiger Wirkung frei.

Der Familienvater war 2005 nach Bamberg gekommen und kurz darauf zum Chefarzt befördert worden. Bei der Durchsuchung seiner Wohn- und Arbeitsräume nach seiner Festnahme fanden die Ermittler „Unmengen“ an Fotos, mit denen der Mann sexuelle Handlungen dokumentiert hatte.

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