Medical Valley drängt nach Bamberg

17.10.2014, 10:18 Uhr
Medical Valley drängt nach Bamberg

© Bastian Böttner

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Bamberg und die Sozialstiftung wollen die Gesundheitswirtschaft in Bamberg als eine der zukunftsfähigen Wachstumsbranchen ausbauen. Wie zukunftssicher diese Branche ist, zeigt sich in Bamberg an fast 7.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen - das sind fast 14 Prozent. „Dieses Potenzial wollen wir nützen und erweitern“, so Ruth Vollmar, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung. Gerade die demographische Entwicklung werde die Patientenzahlen im ambulanten und stationären Sektor deutlich wachsen lassen, schätzt Xaver Frauenknecht, Vorsitzender des Vorstandes der Sozialstiftung Bamberg. Dazu kommt die immer noch offene Frage nach der Nutzung des Bamberger Konversionsgeländes.

Eine Win-Win-Situtaion?

In Forcheim laufen bereits konkrete Planungen zum Ausbau des fränkischen Medical Valley.

In Forcheim laufen bereits konkrete Planungen zum Ausbau des fränkischen Medical Valley. © privat

Der Verein „Medical Valley“, der unter anderem in Erlangen seinen Schwerpunkt auf die Medizintechnik legt, besteht seit 2007. In Bamberg könnten demnach vor allem die Bereiche Bildung, Qualifizierung, Pflegetechnik und integrierte Versorgung stark werden.

„Das Konversionsgelände bietet ausreichend Flächenpotential für die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedensten Akteure und Leistungserbringer der Gesundheitswirtschaft, d. h. von Industrie- bis Dienstleistungsflächen in denkmalgeschützten Gebäuden ist alles dabei“, erklärt Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt Bamberg. Konkrete Planungen liegen jedoch noch nicht vor.

Im Jahr 2010 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung das Medical Valley der Europäischen Metropolregion Nürnberg zum nationalen Spitzencluster „Exzellenzzentrum für Medizintechnik“  ernannt. In dem gesamten Raum sind so in 180 Medizintechnik-Unternehmen mehr als 16.000 Menschen beschäftigt. Der Verein hat aktuell rund 165 Mitglieder und betreibt ein Zentrum für Gründungen der Medizintechnik und plant ein zweites Medical Valley Center in Forchheim. 

Zu viele Ideen?

Am Ende bleibt die Frage, wie sich dieses Mosaik aus Nutzungsideen für das Konversionsgelände auf ein Nebeneinander auswirkt? Wohnungen, Unterkünfte für Flüchtlinge, Universitätsstandort, Medizinzentrum – all diese Möglichkeiten standen oder stehen im Raum der Diskussionen. Würden sie sich nebeneinander vertragen?

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