Stadt Bamberg plant Welterbe-Besucherzentrum

9.1.2016, 08:28 Uhr
Bamberg bei Nacht: Die Lichter der Innenstadt lassen das Wasser der Regnitz in verschiedenen Farben leuchten. Hinten links sieht man das Alte Rathaus.

© dpa Bamberg bei Nacht: Die Lichter der Innenstadt lassen das Wasser der Regnitz in verschiedenen Farben leuchten. Hinten links sieht man das Alte Rathaus.

Auf rund 220 Quadratmetern Ausstellungsfläche sollen die Besonderheiten des Welterbes vermittelt werden und in den internationalen Kontext der Unesco-Welterbestätten eingebettet werden. Geplant ist, das Zentrum auf dem Areal der Unteren Mühlen nahe dem bekannten Brückenrathaus einzurichten. Etwa 900.000 Euro soll die Einrichtung des Zentrums kosten, der Baubeginn ist für Mitte des Jahres 2016 geplant – und die Eröffnung dann im Jahr 2018.

Das Welterbezentrum soll dabei auch die Interessen der einheimischen Bevölkerung aller Altersgruppen bedienen: "Als Welterbestadt haben wir einen Bildungsauftrag, der sich nicht nur auf kunsthistorische Fakten beschränkt", unterstreicht die Leiterin des Zentrums Welterbe Bamberg, Patricia Alberth. Der Eintritt in die Ausstellung soll kostenfrei sein.

Läuft alles nach Plan, erhält die Domstadt in wenigen Jahren neben dem Welterbezentrum auch einen neuen Gastrobetrieb. Gleichzeitig wird ein wenig anmutiges Fleckchen im Unteren Mühlenviertel verschönert.

Läuft alles nach Plan, erhält die Domstadt in wenigen Jahren neben dem Welterbezentrum auch einen neuen Gastrobetrieb. Gleichzeitig wird ein wenig anmutiges Fleckchen im Unteren Mühlenviertel verschönert. © Maximilian Hetzelein

"Welterbe ist das zentrale Profilthema Bamberg, wie auch eine Studie zur Nutzung kulturelle Angebote ergab, die im Auftrag unseres Kulturamts erstellt wurde", teilt der für das Welterbe zuständige Bürgermeister Dr. Christian Lange mit. "Umso erfreulicher ist es, dass der Stadtrat nun finanziell die Weichen für ein Besucherzentrum gestellt hat, welches zugleich eine mitten im Welterbe gelegene Brache schließt."

Für das leibliche Wohl vor Ort soll zukünftig ein Gastrobetrieb mit Freischankfläche sorgen. Die Pläne des Münchner-Investors Johannes Kraus sehen eine darunter versteckte Turbine vor. Die Nutzbarmachung der Wasserkraft greift die bewegte Geschichte der Sterzermühle auf und liefert dazu noch Strom.  

Nach Angaben der Kommune kommen jährlich bis zu 6,5 Millionen Gäste in die Stadt, um beispielsweise den Dom oder das Viertel "Kleinvenedig" direkt an der Regnitz zu besichtigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten in Deutschland blieb die Bamberger Altstadt im Zweiten Weltkrieg weitgehend von Bombenangriffen verschont, die Bausubstanz der historischen Gebäude ist daher weitgehend intakt.

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