Starkregen und Hagel: Knapp 200 Einsätze in Oberfranken

11.6.2018, 19:40 Uhr
Hagelkörner von der Größe eines Golfballs zerstörten die Fassaden in Hirschaid. Sie rissen Löcher in Rollos und Scheiben, teilweise wurden Straßen und Gleise geflutet.

© NEWS5 / Merzbach Hagelkörner von der Größe eines Golfballs zerstörten die Fassaden in Hirschaid. Sie rissen Löcher in Rollos und Scheiben, teilweise wurden Straßen und Gleise geflutet.

Wasser im Keller, entwurzelte Bäume, Löcher in Rollläden, zersprungene Scheiben und überflutete Straßen: Die Liste an Schäden ist lang. Ausgelöst hat sie ein heftiges Unwetter am Montag, das über die nichtsahnenden Einwohner Bambergs und Hirschaids herein gebrochen ist. "Der Rollo schaut aus, als wenn einer mit dem Maschinengewehr geschossen hätte", erzählte Bewohnerin Birgit Reichmann. In Ihrem Keller stand Wasser, aber es hätte schlimmer kommen können.

Von einer Minute auf die andere hatte es angefangen, heftig zu hageln - und zwar quer. Der Hagelschauer dauerte zwar nur zehn Minuten, war dafür aber umso heftiger. "Das habe ich noch nicht erlebt, ich dachte, die Scheiben gehen kaputt!", berichtete Anwohnerin Nicole Schmitt. 

Die Hagelkörner waren bis zu 4 Zentimeter groß und sammelten sich in großen Mengen auf der Straße. Der Regen setzte mehrere Straßen unter Wasser, Bäume wurden entwurzelt. Insgesamt musste die Oberfränkische Polizei zu etwa 30 Einsätzen ausrücken, die Integrierten Leitstellen Bamberg/Forchheim und Bayreuth/Kulmbach meldeten sogar knapp 200 Einsätze für Feuerwehr und Rettungsdienst.

Bamberg und Pegnitz besonders betroffen

Besonders schlimm erwischte es den südlichen Landkreis von Bamberg und den Bereich um Pegnitz. Im Raum Hirschaid lief die Bahnunterführung in der Maximilianstraße aufgrund des Starkregens voll, Fahrzeuge konnten diese kurzzeitig nicht mehr passieren.

Auch ein geparktes Fahrzeug in der Rathausstraße wurde Opfer des Unwetters - Hagelkörner zertrümmerten seine Heckscheibe. Im Laufe des Nachmittags zog das Gewitter weiter und verlagerte sich in den Raum Pegnitz. Hier traf es vor allem die Gemeinde Prebitz: Dort standen mehrere Straßen unter Wasser und mussten bis zur Beseitigung der Überflutungen durch die örtlichen Feuerwehren gesperrt bleiben.

Außerdem unter- beziehungsweise überspülte der Starkregen die Bahnstrecke zwischen Pegnitz und Speichersdorf, weshalb momentan der Bahnverkehr in diesem Bereich eingestellt ist. Wie lange diese Sperrung noch andauert, steht derzeit nicht fest.

Durch das Unwetter wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die Höhe der Sachschäden ist bislang noch nicht bekannt.

Überflutungen in Amberg-Sulzbach

Die Leute in Amberg-Sulzbach kamen immerhin etwas glimpflicher davon: Hier flutete der Regen zwar Straßen, Keller und Garagen, viele der Einwohner konnten den Wassermassen aber selbst Herr werden. Die Feuerwehr war zur Stelle, um bei den etwas drastischeren Fällen zu helfen und Wasser abzupumpen. 

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