Ärger über laute Tuning-Treffen

PEGNITZ - Verstärkte Verkehrskontrollen hat die Pegnitzer Polizeichefin Verena Wörlein auf dem Kaufland-Parkplatz und weiteren Treffpunkten der Tuning-Szene angekündigt. Ausschlaggebend seien wiederholte Beschwerden von Anwohnern aus der Blumenstraße und aus dem Wohnviertel jenseits der Aral-Tankstelle. Erst am vergangenen Wochenende habe es wiederholte Telefonanrufe von empörten Betroffenen gegeben, die sich über unnötigen nächtlichen Lärm vom Kaufland-Parkplatz beklagt hätten.

Eine unmittelbar danach durchgeführte Polizeikontrolle sei aber weitgehend ergebnislos verlaufen, bestätigte Wörlein am NN-Telefon. Allerdings sei von mindestens einem Autofahrer gegen 23 Uhr am Discounter-Parkplatz gedriftet worden. "Wir versuchen den Fahrer zu ermitteln." Dieses unerlaubte "Driften" auf öffentlichem Grund sei eine Straßenverkehrsgefährdung und stelle den Tatbestand einer Ordnungswidrigkeit dar. Das werde entsprechend geahndet, kündigte die Pegnitzer Chef-Polizistin an.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Anwohnerin Gabi Groß-Matthäi in einem Internet-Post der Rubrik "Ich bin ein echter Pegnitzer!" über die unnötige, nächtliche Ruhestörung auf dem Kaufland-Parkplatz geklagt. "Das geht an jedem Wochenende so." Dieser Lärm sei nicht nur in der Blumenstraße, sondern auch in 200 oder 300 Meter Luftlinie Entfernung noch zu hören.

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Netz-Aktion: Nürnberger Polizei traf sich mit der Tuningszene

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"Es gibt Leute, die auch am Wochenende früh raus müssen zur Arbeit, die brauchen ihren Schlaf", hatte Groß-Matthäi erläutert. Sie weiß auch, dass sich Teilnehmer der Tuning-Szene manchmal für 22 Uhr oder für nachts um Zwei oder halb Drei auf Instagram zu Tuning-Treffs verabredet hätten.

Für ihren Post gegen die Auswirkungen der Tuning-Szene hatte die Anwohnerin selbst jede Menge mehr oder weniger anonyme Kritik im Internet geerntet. "Sie waren wohl nie jung?", wurde Groß-Matthäi im Netz angepflaumt. Ihre Antwort: "Natürlich sind wir in unserer Jugend Moped gefahren, aber wir haben auch gewusst: Wie benehme ich mich richtig?"

"Post" selbst gelöscht

Schließlich wollte sie sich aber nicht mehr rechtfertigen müssen. "Ich habe meinen Post deshalb wieder gelöscht." An ihrer grundsätzlichen Haltung gegenüber Ruhestörungen dieser Art ändert das aber nichts.

Wegen einer Reihe anderer Einsätze könne die Polizei "keine lückenlose Überwachung" des Kaufland-Parkplatzes gerade am Wochenende garantieren, erklärt Polizeichefin Wörlein. Auffällig seien aber die vielen oberpfälzer Autokennzeichen unter den Tuning-Fans. Immerhin sei erst vor rund zwei Wochen in Pottenstein eine Reihe von aufgemotzten Fahrzeugen bei einem dieser Tuning-Treffen kontrolliert worden.

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Aus dem Archiv: Treffen der Auto-Tuning Fans in Nürnberg

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"Bei sieben Fahrzeugen war die Betriebserlaubnis erloschen", lautete das Ergebnis der Polizeikontrolle in Pottenstein. So lange ein Supermarkt-Parkplatz nicht mit einer Schranke abgesperrt sei, handele es sich dabei verkehrsrechtlich um "öffentlichen Grund". Trotz aller Beschwerden von Bürgern könne die Polizei keinem Discounter oder Parkplatz-Betreiber vorschreiben, seine Fläche außerhalb der Geschäftszeit mit einer Schranke abzusperren.

"Eine Schranke war auch schon im Fall des Kaufland-Parkplatzes diskutiert worden." Schließlich habe sich der Betreiber aber gegen diese Maßnahme entschieden. "Wir kennen solche Diskussionen auch aus den Nachbarstädten Bayreuth, Forchheim oder Bamberg."