Der Schutz von Bäumen ist keine reine Privatangelegenheit

5.8.2019, 11:37 Uhr

Ein maßloser Eingriff ins Privateigentum? Mitnichten. Der Staat, in diesem Fall die Kommunen, will ja gar nichts verbieten, niemand soll gegängelt werden. In den allermeisten Fällen genehmigt er die Fällungen. Zudem gibt es viele Ausnahmen. Schwer kranke oder schon abgestorbene Bäume fallen beispielsweise gar nicht unter die Baumschutzverordnung.

Der eigentliche Wert der Baumschutzverordnungen liegt darin, dass damit Ersatzpflanzungen für die gefällten Baumriesen sichergestellt werden. Dieses Zugeständnis an die Natur ist gering genug, schließlich wird es Jahrzehnte dauern, bis die Jungbäume einen ähnlichen ökologischen Wert haben. Aber zumindest das sollte uns die Zukunft unseres Planeten und unserer Kinder wert sein.


Nur 94 Kommunen in Bayern haben eine Baumschutzverordnung


Abgesehen davon haben wir gar keine andere Wahl mehr. Der Klimawandel ist längst da, die teuren Folgen von Hitze, Trockenheit und Starkregen sind es auch. Natürlich kostet es Geld, neue Bäume zu pflanzen und Fäll-Anträge zu bearbeiten. Doch wenn wir es nicht tun, werden uns die Klimafolgen noch sehr viel mehr Geld kosten.

 

Der Baumschutz in Privatgärten mag eine kommunale Aufgabe sein. Doch er ist längst von landesweiter Bedeutung. Die Staatsregierung muss hier dringend eine Empfehlung aussprechen, besser noch verbindliche Regelungen einführen. Nicht zuletzt sollte sich aber jeder an die eigene Nase fassen: Denn nicht nur der Nachbar soll seine Bäume schützen. Gerade in Zeiten von "Fridays for Future" sollte jedem klar sein: Die "Future" beginnt im eigenen Garten.

 

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