Schülerpatenschaften

Die Initiative des Forchheimer Elternbeirates muss mit Leben gefüllt werden

23.6.2021, 06:00 Uhr
Beim Spielen lernen, die Regeln zu beachten, bei der Unterhaltung die sprachlichen Fähigkeiten erweitern und beim Vorlesen das Zuhören üben: So lassen sich soziales Miteinander und Bildung verknüpfen. Das ist der Ansatz des Paten-Programms.  

Beim Spielen lernen, die Regeln zu beachten, bei der Unterhaltung die sprachlichen Fähigkeiten erweitern und beim Vorlesen das Zuhören üben: So lassen sich soziales Miteinander und Bildung verknüpfen. Das ist der Ansatz des Paten-Programms.  

Es ist kein Geheimnis: Corona hat die Bildungsschere auseinander klaffen lassen. Es gibt diejenigen, die in gut funktionierenden Elternhäusern leben und in der Schule oder im Distanzunterricht engagierte Lehrerinnen und Lehrern begegnen.

Ihnen gegenüber stehen die, deren Eltern mit Job, Haushalt und Kinderbetreuung so viel um die Ohren hatten, dass sie ihren Kindern nicht die Unterstützung bieten konnten, die sie vielleicht gebraucht hätten. Deren Lehrerinnen zwar ihr Bestes gegeben haben, aber beim Lehren aus der Distanz an den äußeren Umständen verzweifelt sind. Und deren Freizeit über lange Zeit auf ihr eigenes Kinderzimmer und das Handy beschränkt bleiben musste.


"Keiner darf verloren gehen": Elternbeirat ruft an Forchheimer Martinschule Ehrenamtlichen-Projekt ins Leben


Sie gilt es aufzufangen, wieder ankommen zu lassen im Schulalltag, der noch immer durch Corona geprägt ist. Die Initiative des Forchheimer Elternbeirates an der Martinschule ist dabei genau der richtige Ansatz. Denn hier geht es nicht darum, gleich wieder Leistung zu zeigen. Hier geht es um soziales Miteinander. Um all das, was auf der Strecke geblieben ist: um Reden, um Spielen, um Vorlesen - und damit auch um das Lernen nebenbei. Bei der Unterhaltung die sprachlichen Fähigkeiten zu erweitern, beim Spielen die Regeln zu beachten und beim Vorlesen genau zuzuhören und die Phantasie einzusetzen.

Es ist absolut wünschenswert, dass sich viele Ehrenamtliche finden, die sich hier engagieren. Wünschenswert wäre es auch, wenn unter ihnen die Großeltern-Generation stark vertreten wäre. Dann könnte sogar eine Win-Win-Situation entstehen: Der Kontakt miteinander führt die Generationen, die sich durch die Corona-Einschränkungen voneinander entfernt haben, wieder näher zusammen. Die Initiative ist gut. Nun muss sie mit Leben gefüllt werden. Jeder kann dabei helfen.