Abrissbirne kam in Neunkirchen schon oft zum Einsatz

24.8.2016, 06:00 Uhr
Abrissbirne kam in Neunkirchen schon oft zum Einsatz

© Sammlung Schlee

 

Im Jahr 1967 rückten Bagger auf dem Kirchplatz an und machten die aus dem 16. Jahrhundert stammende „Brauhausschule“ und den Karner (Beinhaus/Ursprung um 1400) dem  Erdboden gleich. Diese Baudenkmäler standen zwischen dem Alten Rathaus und der Katharinenkapelle und wurden für eine ursprünglich erwogene, aber dort nie vollzogene, Erweiterung des Rathauses geopfert.

 Unweit des  erhaltenen Zehntspeichers gab es in Neunkirchen auch noch einen Klosterspeicher (Entstehungsjahr um 1470). Sozusagen zum 500. Jubiläum fiel der Koloss 1971 und machte der heutigen Marktapotheke Platz.

„Aus alt mach neu“ wurde auch am Inneren Markt gespielt. Im Jahr 1976 entstand auf dem Grundstück der ehemaligen Hubmann-Brauerei (ein erster Hausbesitzer ist sogar schon von 1601 bekannt) die Raiffeisenbank, am Inneren Markt 3.

 Ein weiterer Bankenneubau befindet sich auf der gegenüber liegenden Straßenseite (Innerer Markt 10). Hier wich 1980 das 300 Jahre alte Geschäftshaus von Johann Schlicht und von einer späteren Schreinerei dem Neubau der Volksbank-Zweigstelle.

 Hohe Wellen schlug 1991 die Zerstörung eines Wohnhauses an der Ecke Innerer Markt/Erlanger Straße. Das Baudenkmal (18. Jahrhundert) sackte beim genehmigten Abbruch eines weniger wertvollen Nebengebäudes mit ein. Das Landratsamt reagierte mit Geldbußen.

 Tröstlicherweise gab es in Neunkirchen aber auch einige beispielhafte Denkmalsanierungen. Dazu gehören die privat erfolgte Renovierung des mittelalterlichen Schafhauses am Erlanger Tor, die Kirchen- und Klostersanierung der katholischen Pfarrei und die gemeindlichen Erhaltungsmaßnahmen am Zehntspeicher und Erlanger Tor.  

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