Anfangs bekam Bubenreuth nur einen Hauch von Zug

25.8.2014, 12:29 Uhr
Anfangs bekam Bubenreuth nur einen Hauch von Zug

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Die Strecke erhielt den Namen Ludwig-Süd-Nord-
Bahn und wurde von den Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen als erste Staatsbahnstrecke zwischen 1843 und 1854 gebaut und abschnittweise eröffnet. Sie erhielt ihren Namen nach König Ludwig I., der anfangs mehr für seinen Ludwig-Donau-Main-Kanal eintrat als für Eisenbahnen.

Die Bauarbeiten für die Strecke begannen, nachdem der Bayerische Landtag das Gesetz zum Bau der Ludwig-Süd-Nord-Bahn am 25. August 1843 gebilligt hatte, noch im selben Jahr. Um die Trassenführung durch Bubenreuther Gemarkung zu ermöglichen, mussten 28 Bubenreuther Grundbesitzer ein mehr oder weniger großes Grundstück abgeben. Einen eigenen Bahnhof erhielt Bubenreuth zum damaligen Zeitpunkt aber nicht.

Die feierliche Eröffnungsfahrt ist an Bubenreuth vorbeigedampft. Dies „wurmte“ den Gemeinderat und er stellte zwei Gesuche in den Jahren 1891 und 1895. Die Antwort der Königlichen Eisenbahngesellschaft lautete in beiden Fällen schlicht und einfach: „Wegen nicht ausreichenden Bedürfnisses“ muss das Gesuch abgelehnt werden. Erst am 1. Oktober 1897 wurde „die Station V. Klasse für die Abfertigung von Personen, Reisegepäck, Hunden und Kleinvieh“ eröffnet.

In dem Streckenabschnitt Erlangen – Bubenreuth war auch noch ein Prestigeprojekt zu verwirklichen. Zwischen dem Burgberg und dem 1836 bis 1843 erbauten Abschnitt des Ludwig-Donau-Main-Kanals entstand eine Engstelle. Die zunächst eingleisig errichtete Bahnlinie sollte ursprünglich zwischen der Stützmauer am Berghang und dem Kanal verlaufen, wofür man allerdings die Landstraße hätte verlegen müssen. Die Ingenieure mussten außerdem feststellen, dass die Schiene so nahe neben der Wasserstraße verlaufen würde, „daß aus Sicherheitsgründen der Ziehweg des Kanals gesperrt werden müßte und sollte der Zug aus dem Geleise kommen, so kann er bis in den Kanal stürzen.“ Deshalb entschieden die Planer, den ersten Bahntunnel Bayerns zu errichten. Die Baukosten beliefen sich auf insgesamt 310 786 Gulden, so dass der 306 Meter lange Tunnel zum teuersten Bauwerk des Streckenabschnittes Nürnberg—
Bamberg geriet.

Bis 1899 erweitert

Die ursprünglich eingleisige Strecke wurde zwischen Nürnberg und Bamberg 1862 und 1892 in vier Etappen auf zwei Gleise erweitert. 1899 stellte die Gemeinde Bubenreuth erneut ein Gesuch zur Herstellung eines Freiladegleises an die Eisenbahngesellschaft. Auch dieses wurde aus verschiedenen Gründen abgelehnt. Erst im Jahr 1904 erlauben die Bahnoberen für den Bahnhof Bubenreuth einen „beschränkten Stückgüterverkehr“.

Der nächste Ausbauschritt war die Elektrifizierung der Strecke, welche am 10. Mai 1939 abgeschlossen wurde. 1963 und 1964 wurden zwischen Forchheim und Bamberg die ersten Hochgeschwindigkeitstestfahrten für Reisezüge mit 200 km/h durchgeführt und im Abschnitt Nürnberg Hbf (km 0) und Bubenreuth (km 28) ist die Strecke für aktive Neigetechnikzüge geeignet.

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