Ermittlungen laufen

Auf offener Straße: Mann hält Passanten Waffe an den Kopf - Großeinsatz in Erlangen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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27.9.2023, 12:22 Uhr
Polizei-Großeinsatz in Erlangen: Mann hält Passanten Waffe an den Kopf. (Symbolbild)

© Dominik Tataro, dpa Polizei-Großeinsatz in Erlangen: Mann hält Passanten Waffe an den Kopf. (Symbolbild)

Durch das beherzte Eingreifen hat die Polizei in Erlangen hier wohl Schlimmeres verhindert. Am Dienstagnachmittag (26.09.2023) kam es gleich zu "mehreren Bedrohungen" – wie die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt nun am Mittwochvormittag (27.09.2023) in einer Pressemitteilung öffentlich macht. Konkret – so erklären es die Beamtinnen und Beamten in dem Schreiben weiter – habe man gegen 13.15 Uhr die Mitteilung erhalten, dass einem Anwohner der Mittleren Schulstraße von einem unbekannten Mann eine Waffe an den Kopf gehalten wurde – ohne einen erkennbaren Grund.

Im Anschluss kam es dann offenbar kurze Zeit später zu einem weiteren brenzligen Vorfall. Hier soll im Bereich des "E-Werkes" an der Fuchsenwiese ebenfalls eine Person grundlos mit einer Waffe bedroht worden sein. Zudem habe der mutmaßliche Tatverdächtige die Worte "pass auf" in Richtung des Bedrohten gerufen. Kaum zu glauben, aber: Weitere Minuten später ging dann noch ein Notruf aus der Zeißstraße ein.

Hier wurden offenbar drei weitere Personen von einem Mann mit einer Waffe bedroht. Einer Frau, die mit dem Unbekannten in einem Aufzug unterwegs war, sei die Waffe sogar "aus kürzester Distanz vor das Gesicht gehalten" worden. Die Erlanger Polizei war in höchster Alarmbereitschaft. In der Zeißstraße angekommen, trafen die Einsatzkräfte dann auch auf einen 27-jährigen Erlanger, auf den die Beschreibung der Opfer exakt passte. Der Mann wurde daraufhin vorerst festgenommen.

Im Anschluss gab der Mann dann auch zu, dass er die gesuchte Person sei. Er habe sich in einem psychischen Ausnahmezustand befunden. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen stellte sich dann heraus, dass der 27-Jährige das Auto einer Bekannten unerlaubt mitgenommen habe. Weiteres Problem: Der Mann besitzt keinen Führerschein.

Auch die Schusswaffe konnte dann von den Beamtinnen und Beamten ausfindig gemacht und sichergestellt werden. Es handele sich dabei konkret um eine speziell gekennzeichnete Schreckschusswaffe, die einer "scharfen" Waffe zum Verwechseln ähnlich sah. Für diese Schreckschusswaffe benötigt man als Halter einen sogenannten "kleinen Waffenschein". Diesen konnte der Mann ebenfalls nicht nachweisen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde der Mann dann in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen. Glücklicherweise kam bei dem Vorfall kein Mensch ernsthaft zu Schaden. Eine Frau erlitt jedoch einen Schock.

Zeugen gesucht

Bis zu 30 Einsatzkräfte seien zeitweise an dem Einsatz beteiligt gewesen. Die Ermittlungen dauern weiter an. Der 27-Jährige muss sich nun unter anderem wegen Bedrohung, Nötigung, Verstoß nach dem Waffengesetz und anderen Vorschriften verantworten. Mögliche Zeugen oder weitere Geschädigte des Vorfalls werden gebeten, sich umgehend mit der Polizeiinspektion Erlangen-Stadt in Verbindung zu setzen (Tel.: 09131/760-0).


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