Bubenreuth ist sicher, aber nicht vor Raddieben

13.5.2017, 10:00 Uhr
Bubenreuth ist sicher, aber nicht vor Raddieben

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

"Es sind hervorragende Zahlen, Bubenreuth ist genau so sicher wie Möhrendorf", stellte Armin Dierl fest. Die Geigenbauergemeinde liegt bei den sogenannten "Häufigkeitszahlen", bei denen die Straftaten zum besseren Vergleich auf 100 000 Einwohner hochgerechnet werden, allerdings hinter dem "Sieger" Möhrendorf und auch hinter Uttenreuth und Marloffstein.

Trotzdem sei die Bubenreuther Häufigkeitszahl 1906 "fantastisch". Obwohl Möhrendorf mit 1056 noch ein wenig besser ist, sei die Gefahr, in Bubenreuth Opfer einer Straftat zu werden, "relativ gering", sagte Dierl.

14 Fahrräder gestohlen

90 Straftaten wurde im Jahre 2016 begangen, 97 sind es im Jahr zuvor gewesen. Die derzeitige Aufklärungsquote liegt bei knapp 50 Prozent. Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen wurden zwölf registriert, einfache Diebstähle gab es 25, schwere Diebstähle, bei denen ein Hindernis wie ein Schloss überwunden werden muss, gab es 21.

Laut Dierl passieren 90 Prozent davon am Bahnhof, wo allein 14 abgeschlossene Fahrräder gestohlen wurden. Daraufhin habe man verdeckte Überwachungen eingeführt und die auch durch Flugblattaktionen angekündigt. Seitdem sei die Zahl der Delikte zurückgegangen, stellte der Polizeichef fest.

Ein schwerer Bandendiebstahl ist ebenfalls vorgekommen. Eine "Rasenmäherbande" hatte den Mäher des Sportvereins geklaut, sie wurde in Hof erwischt. Das Gerät aber ist nicht wieder aufgetaucht. Das Tatmittel Internet hat auch vor Bubenreuth nicht Halt gemacht. 20 Delikte wurden registriert, der Schaden beträgt 16 175 Euro und ist mehr als doppelt so hoch wie noch 2015. "Der Trend beschäftigt uns sehr, die Leute sind zu leichtsinnig", konstatierte Armin Dierl.

Beleidigungen und Betäubungsmittel

Erpressungen, Beleidigungen, Sachbeschädigungen und illegalen Handel mit Betäubungsmitteln, allerdings in geringem Umfang, gab es ebenfalls. Als besonderes Ereignis stellte der Polizeichef die Aufklärung einer überregionalen Diebstahlserie in Rewe-Märkten heraus. Der Bubenreuther Filialleiter hatte einen drogenabhängigen Mann erwischt, dem dann eine Vielzahl von Diebstählen auch in Baiersdorf und Erlangen nachgewiesen werden konnten.

"Völlig unauffällig" ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Bubenreuth. Allerdings gab es bei 62 Crashs elf Verletzte, und der Gesamtschaden beträgt immerhin 71 000 Euro. Einen Unfallschwerpunkt kann die Polizei jedoch nicht ausmachen. Erfreulich sei, dass keine Kinder zu Schaden gekommen seien, sagte Dierl. Jedoch gab es ein Dutzend Unfallfluchten, von denen vier nach Hinweisen von Zeugen aufgeklärt werden konnten.

Etwas Sorge bereitet der Landpolizei der Alkohol am Steuer. Die Fahrer würden in der Stadt trinken und dann im Landkreis erwischt, sagte Dierl. Vier durch Alkohol am Steuer verursachte Unfälle gab es in Bubenreuth, zusätzlich wurden noch fünf alkoholisierte Autofahrer bei Kontrollen erwischt. Elf Bubenreuther Autofahrern wurde zudem der Führerschein für einen Monat entzogen.

Das Fazit von Armin Dierl lautet: "Es ist nichts Erschreckendes zu verzeichnen". Die 4720 Einwohner würden in ihrer Gemeinde sicher leben. Trotzdem werde die Polizei so viel wie möglich Präsenz zeigen. Auch wenn das wegen der dünnen Personaldecke und der teilweise langen Anfahrtswege manchmal schwierig sei.