Bürger gestalten in Baiersdorf mit

21.2.2018, 15:00 Uhr
Bürger gestalten in Baiersdorf mit

© Foto: Dieter Köchel

Deren Vertreter Dieter Blase und Hans Joachim Brandt erläuterten dem Bauausschuss ihre Planungen. Bislang, so Dieter Blase in seinem Exposé, mache es "derzeit wenig Vergnügen, durch diese Straße zu gehen". Das liegt unter anderem daran, dass die Fahrbahn breit, die Gehwege aber schmal sind. Denn es handelt sich immer noch um eine Hauptverkehrsstraße mit sehr viel (Lkw-) Durchgangsverkehr. Das bedeutet, dass die Straße nur geringe Aufenthaltsqualität hat. Gastronomie und Einzelhandel bräuchten jedoch ein gutes Umfeld, betont Blase.

Um zu erkunden, was an Änderungen Sinn macht, hat die Stadt im November vergangenen Jahres zu einem Planungsworkshop Bürger und Geschäftsleute eingeladen. Damit sollte der Sachverstand der Bürger mit in die Planungen eingehen, erläuterte Blase.

Ausfluss des Workshops waren unter anderem folgende Gesichtspunkte:

* Die zulässige Geschwindigkeit in der Hauptstraße muss auf Tempo 30 reduziert werden und durch entsprechende Kontrollen verlässlich umgesetzt werden

* Parallel dazu muss der Lkw- und Durchgangsverkehr umgeleitet werden

* Ziel muss es sein, die Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen

* das erreicht man unter anderem durch eine Verschmälerung der Fahrbahn auf fünf Meter und die einspurige Straßenführung an zwei Engstellen im Norden und im Süden der Straße

* aber auch durch breite Gehwege mit Hochbord

* dabei muss auch die Barrierefreiheit beachtet werden

* die Oberfläche der Gehwege soll rutschsicher, mit nicht zu glattem Pflaster und schmalen Fugen ausgeführt werden

* die Bürger wünschen sich außerdem eine einheitliche Gestaltung von Altstadt und Vorstadt

* die Straßenoberfläche soll bei Hochwasserlagen auch als Stauraum dienen

* Kurzparker soll es nur beim Bäcker geben

* es sollen Parkplätze mit Fahrradvorrang im Sommer geschaffen werden

* außerdem soll für eine gute Ausleuchtung der Straße gesorgt sein, die gleichzeitig energiesparend ist

* dabei will man sich verschiedene Beleuchtungsvarianten anschauen

* eine besondere Gestaltung zwischen Gießbeckplatz und "Am Friedhof" als erlebbare Grünfläche wird gewünscht.

Bürger gestalten in Baiersdorf mit

© Plan: Topos team

Auf Nachfrage erklärte Hans Joachim Brandt, dass die Straße sozusagen tiefergelegt werde und die Gehsteige mit Hochbord von den Häusern abfallen würden, so dass das Regenwasser stets zur Straße in den Rinnstein gelenkt werde. Der Tiefpunkt der Straße liege im Bereich des Regenrückhaltebeckens am Gießbeckplatz.

Ziemlich frei war in der Sitzung auch die Bürgerbeteiligung an der Diskussion. So fragte Sophie Ries (SPD), Gegnerin des amtierenden Bürgermeisters Andreas Galster (CSU), ob die Möglichkeit bestehe, einen Fahrradweg auf der Straße mit einzuplanen oder den Gehweg so zu verbreitern, dass Fahrräder mit Platz haben. Dieter Blase entgegnete, dass in Tempo-30-Zonen ganz allgemein von der Politik keine Radwege gewünscht seien. Das reduzierte Tempo sei bereits geeignet, für mehr Sicherheit und Rücksichtnahme zwischen Autofahrern und Radfahrern zu sorgen. Zudem reiche in der Hauptstraße der Querschnitt nicht aus für einen eigenen Radweg.

Karl-Heinz Roll (ÖWG) brachte ins Spiel, dass die Straßenausbaubeitragssatzung ja wohl abgeschafft werde. Das führte Hauptstraßenanlieger Kurt Buschner zu der Aufforderung, den Ausbau der Hauptstraße zurückzustellen, bis die Frage der Straßenausbaubeiträge politisch und juristisch geklärt sei.

Dem widersprach der Bürgermeister. Auch wenn derzeit noch keine Alternative für die Straßenausbaubeitragssatzung in Sicht sei, könne man nicht jede kommunale Planung einstellen. Das sahen auch die Räte so und hießen einstimmig die vorgelegte Planung gut. Auf deren Basis soll nach einer Bürgerinformation weitergearbeitet werden.

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