Bürgerinitiative Möhrendorf bohrt bei Fragestunde nach

18.4.2018, 16:00 Uhr
Bürgerinitiative Möhrendorf bohrt bei Fragestunde nach

© Wolfgang Sembritzki

Quo vadis, du Ortschaft im Norden Erlangens? Ja, Möhrendorf, wohin geht die Reise, wie sieht deine Zukunft aus? Wirst du radfahrerfreundlicher? Darf man bei dir in öffentlichen Gebäuden bald kostenlos surfen? Und vor allem: Wie groß willst du denn eigentlich noch werden?

Radfahrer mit Engpässen

Wie die Gemeinde in einigen Jahren aussieht, weiß natürlich niemand. Pläne werden dennoch kräftig geschmiedet. Um diese von Angesicht zu Angesicht mit den Bürgern zu besprechen, lud die CSU zur Podiumsdiskussion, die zugegebenermaßen recht behäbig starten sollte. Die erste Frage zum Ausbau von Radwegen wurde doch von dem ein oder anderen müden Lächeln begleitet. Zu irrelevant wirkte das Thema, welches dennoch fachgerecht aufgearbeitet wurde.

Und plötzlich war der Konsens da: Vor dem Supermarkt in der Kleinseebacher Straße ist die Verkehrssituation tatsächlich recht unübersichtlich. Da es sich hier aber um eine Kreisstraße handelt, ist die Gemeinde nicht zuständig und kann daher nicht allzu viel ausrichten, außer den Fall an den Landkreis weiterzugeben. Über das Bestehen des Handlungsbedarfs ist man sich dennoch einig.

Als die Diskussion gerade Fahrt aufgenommen hatte, bringt ein Teilnehmer das Thema Nachverdichtung auf. Er provoziert gar mit der Fragestellung, als er wissen will, ob sich der Gemeinderat trotz knapp 700 Unterschriften beim Thema Bebauungsplan über den Bürgerwillen hinwegsetzt. Die Räte schlagen dieselben Töne an wie in der Sitzung vor Ostern, bei der der Antrag auf das Begehren abgelehnt worden war (die EN berichteten).

Eine "gigantische Leistung" sei es gewesen, derart mobil zu machen, "der Dorfcharakter soll erhalten bleiben" heißt es etwa von Seiten der Fraktionen der SPD und CSU. Im Hin und Her um die Rechtmäßigkeit des Begehrens und vor allem die Firsthöhen erhitzen sich die Gemüter, der Lautstärkepegel steigt. Zumindest bis ein Teilnehmer einen gemeinsamen Nenner formuliert: Nämlich dass niemand eine unkontrollierte Nachverdichtung und damit Schädigung des Ortsbildes haben möchte.

Künftig kostenfreies WLAN?

Zum Ausklang möchte ein Anwesender wissen, ob es denn nicht möglich wäre, kostenloses WLAN von der Gemeinde aus in öffentlichen Gebäuden zur Verfügung zu stellen. "Wir sind auf dem digitalen Stand der 90er Jahre", ist in der Runde zu hören.

Die Meinungen decken dabei alle eventuellen Antwortmöglichkeiten ab: Die CSU hadert mit den Kosten zur Einrichtung, die SPD hält den Vorschlag für sinnig, wenn auch nicht akut zu behandeln.

Die Grüne Liste fragt de facto "Warum nicht?", während die Freien Wähler den Sinn hinter gemeindefinanziertem WLAN suchen.

 

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