Der Comic-Salon am Schlossplatz in Erlangen

10.2.2018, 15:00 Uhr
Der Comic-Salon am Schlossplatz in Erlangen

Vor einigen Tagen im Hof des Museumswinkel: Mitarbeiter des städtischen Kulturamts beladen einen Kleinbus mit hunderten von deutschsprachigen Comic-Neuerscheinungen – aber auch mit Bratwürsten, Bier und Bauernbrot. Alle an Bord? Los geht es nach Angoulême!

In der südwestfranzösischen Stadt findet jedes Jahr mit rund 250 000 Besuchern Europas größtes und wichtigstes Comic-Festival statt. Bereits zum dritten Mal war der Internationale Comic-Salon Erlangen gemeinsam mit dem Deutschen Comicverein aus Berlin und dem Goethe-Institut Paris mit einem eigenen Messestand vertreten. Dort konnten sich Publikum und Fachbesucher über den deutschen Comic-Markt und den Internationalen Comic-Salon Erlangen informieren und die wichtigsten deutschsprachigen Comic-Neuerscheinungen am Stand erwerben. Zahlreiche namhafte Comic-Künstler wie Ulli Lust, Jens Harder oder Sascha Hommer waren persönlich am Stand anzutreffen und signierten ihre Bücher.

Die Erlanger Delegation bringt aber nicht nur Literatur nach Angoulême mit, sondern auch Güthlein-Bratwürste, Fränkisches Bauernbrot von der Bäckerei Frank und Steinbach-Bier. Der jährliche "Apéro franconien" hat sich längst zu einem gesellschaftlichen Highlight zum Ausklang des zweiten Messetags entwickelt.

Übrigens: Nach dem Festival ist vor dem Festival. Denn bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für den Internationalen Comic-Salon, der vom 31. Mai bis 3. Juni in Erlangen stattfindet, auf Hochtouren — in diesem Jahr mit einer besonderen Herausforderung. Aufgrund der Ladeshallen-Sanierung muss für das Festival-Zentrum — am Rathausplatz finden ja nicht "nur" Messe, Workshops und viele Vorträge, sondern auch zentrale Ausstellungen statt — ein Alternativ-Standort gefunden werden.

Und eine Lösung zeichnet sich immer mehr ab. Auf dem Schloss- und auf dem Hugenottenplatz werden für die Messe moderne und klimatisierte Zelte — Neuhochdeutsch: "Event-Hallen" — aufgebaut. Für Ausstellungen arbeiten alle Kultur-Institutionen zusammen. Noch mehr eingebunden wird diesmal das E-Werk, und im Redoutensaal können Werke von Comic-Künstlern präsentiert werden.

"Es wird keine Schmalspur-Veranstaltung werden", erklärt Festival–Leiter Bodo Birk vom Kulturamt. "Wir haben es auch geschafft, dass alle Verlage und Aussteller ihre anfängliche Skepsis aufgegeben haben und nun mit Neugierde und Freude diesem doch ungewöhnlichen Salon entgegenblicken." Birk ist sich sicher: "Der Comic-Salon ist in diesem Jahr etwas ganz Besonders. Er wird durch die Nutzung des Schlossplatzes und des Hugenottenplatzes so in der Innenstadt präsent sein, wie schon lange nicht mehr!"

Verwandte Themen


Keine Kommentare