Die Alte Chemie an der Schuhstraße in Erlangen steht keineswegs leer

23.12.2019, 06:00 Uhr
Die Alte Chemie an der Schuhstraße in  Erlangen steht keineswegs leer

© Roland G. Huber

Seit dem Umzug der Lehrstühle für Lebensmittelchemie sowie Pharmazeutische Chemie ins Chemikum Anfang 2018 wird das Gebäude — so teilt die Pressestelle der Friedrich-Alexander-Universität auf Anfrage der EN mit — für "universitäre Zwecke, die der Gebäudezustand erlaubt, zwischengenutzt (beispielsweise Vorlesungen)".

Ohnehin hat man in naher Zukunft mit dem Haus noch einiges vor, das als Baudenkmal gelistet ist: Das Gebäude, das zwischen 1914 und 1916 von Architekt Friedrich Schmidt, der auch die Erlanger Bibliothek plante, konzipiert wurde, soll während der geplanten Sanierung des Kollegienhauses (wir berichteten) als Ausweichfläche genutzt werden. Dafür muss es den neuen Nutzungsansprüchen entsprechend umgebaut werden. "Details können wir hierzu noch keine nennen, da diese Vorhaben zurzeit in Planung sind", sagt Katrin Piecha, FAU-Pressestelle.

Abgesehen vom Bibliotheksgebäude und dem Institut für Angewandte Chemie zeichnete Schmidt — laut dem von Konstanze Söllner und Joachim Hennecke 2014 herausgegebenen Buch "Unternehmen Bibliothek — 100 Jahre Alte Universitätsbibliothek" — für zahlreiche kleinere Bauprojekte wie beispielsweise fürs Isoliergebäude der Kinderklinik und für die Medizinischen Klinik (1909) sowie für die Hals-Nasen-Ohren-Klinik (Waldstraße 1) verantwortlich.

Mit der Errichtung des Instituts für Angewandte Chemie wurde noch im Jahr des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges begonnen; die Fertigstellung verzögerte sich aber aufgrund der kriegsbedingten Schwierigkeiten, so dass das Gebäude (nach Vollendung des Rohbaus 1916) erst im Oktober 1920 bezogen werden konnte.

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