Erlangen: Etliche Falschparker missachten auch neue Regeln

17.5.2014, 09:50 Uhr
Die Regelverstöße von Autofahrern auf der parallel zur Fußgängerzone verlaufenden Achse Kammerer-/Apfelstraße haben nicht abgenommen.

© dpa Die Regelverstöße von Autofahrern auf der parallel zur Fußgängerzone verlaufenden Achse Kammerer-/Apfelstraße haben nicht abgenommen.

Die Dokumentation der Verwaltung lässt keinen Raum für Zweifel: Die Regelverstöße von Autofahrern auf der parallel zur Fußgängerzone verlaufenden Achse Kammerer-/Apfelstraße haben nicht abgenommen, seit Ende vergangenen Jahres ein erster Schritt hin zum neuen Verkehrskonzept Innenstadt getan wurde. Zu diesem Ergebnis kommen auch die Verkehrsplaner: „Es musste festgestellt werden, dass (auf der betreffenden Achse, d. Red.) nach wie vor eine starke Nutzung durch den motorisierten Verkehr stattfindet.“

Seit November 2013 sind die Sträßchen östlich der Fußgängerzone zwischen Südlicher Stadtmauer- und Wasserturmstraße als gemeinsamer Geh- und Radweg ausgewiesen. Für den motorisierten Verkehr heißt das, wie auf Schildern ausgewiesen: Außerhalb der Lieferverkehrszeiten, die von 18.30 bis 10.30 Uhr gelten, dürfen keine Autos, keine Sprinter, keine Laster auf der fraglichen Achse unterwegs oder geparkt sein.

Die knapp zwei Dutzend Fotos, die Verwaltungsmitarbeiter um den Jahreswechsel an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten machten, belegen, dass der gewünschte Effekt nicht eingetreten ist. Denn: Falschparker stellen ihre Autos weiterhin auf dem Schlossplatz ab, parken ihre Fahrzeuge widerrechtlich in Kammerer-, Apfel-, oder Halbmondstraße, Lieferanten fahren außerhalb der zulässigen Zeiten im fraglichen Bereich. Was also tun? Felizitas Traub-Eichhorn (SPD), die sich ob der gezeigten Fotos geschockt von der Situation zeigt, will zunächst den Kontrolldruck entlang der fraglichen Achse erhöht sehen. „Hier kommen wir nur mit Knöllchen weiter“, so die Genossin. Falls das auf Dauer nicht wirke, „müssen wir baulich etwas verändern“. Gerade den letzten Punkt unterstreicht ebenfalls Birgit Marenbach (GL), die die Verwaltung auffordert, die Machbarkeit baulicher Eingriffe zu überprüfen. Auch Harald Bußmann (GL) findet, dass in Sachen mehr Kontrollen noch einiges getan werden könnte.

Geh- und Radwege ohne Autos

Einen anderen Ansatzpunkt wählt CSU-Stadträtin Gabriele Kopper, die sich einmal mehr für versenkbare Poller an den Rändern des neuen Geh- und Fahrradwegs ausspricht. Codierte Schlüssel, um die Poller versenken zu können, sollen nur an einen kleinen Kreis Berechtigter ausgegeben werden, darunter Anwohner. Doch nicht nur Planungsreferent Josef Weber warnt — Stichworte Wartungsintensität oder Kosten — vor dem Einsatz von Pollern. Mehrere Stadträte geben zu bedenken, dass die Poller, weil leicht zu übersehen, riskant für Leib und Leben von Radfahrern seien.

Einige Stadträte, darunter Frank Höppel (ÖDP), fordern indes eine deutlichere Beschilderung, um die Neuregelung noch klarer zu machen. Aus diesem Grund, so der Appell, solle das blaue Gebotsschild durch ein klares Einfahrtverbotsschild für den Kfz-Verkehr ersetzt werden.

Bei Verwaltung und Polizei rennen die Stadträte nicht mit allen Vorschlägen offene Türen ein. Sowohl die Ordnungshüter als auch Mitarbeiter der kommunalen Verkehrsüberwachung bezweifeln, dass die Verstöße von Falschparkern in dem fraglichen Bereich überbordend seien. Im Gegenteil: Bei Kontrollen sei das Ergebnis eher dürftig gewesen; folglich wäre eine erhöhte Kontrolldichte unwirtschaftlich. Zudem fehle das Personal dann für Kontrollen an anderer Stelle.Dennoch will die Verwaltung das Verhalten der Verkehrsteilnehmer östlich der Fußgängerzone noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, wie Referent Weber ankündigt. Dafür sollen 15.000 Euro eingesetzt werden, die bereits im Vorjahr bewilligt wurden. Zugleich soll die Info-Kampagne umgesetzt werden, die auf ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer abzielt, auch und gerade in der Innenstadt.

Richtigstellung (17.05. um 9.52 Uhr): Zu diesem Artikel erschien ein Foto, das in der Kammererstraße entstand und einen Lieferwagen zeigt. Leider wurde durch einen technischen Fehler die Pixelung des Fir­men- Schriftzugs aufgehoben. Das bit­ten wir zu entschuldigen. Ohnehin reglementiert der Fahrzeughalter für sich, kein Falschparker gewesen zu sein: "Aufgrund von Bauarbeiten in der Straße beantragten wir von der Stadt eine Ausnahmeparkgenehmi­gung, welche sichtbar hinter der Wind­schutzscheibe unseres Firmenfahrzeu­ges angebracht wurde."

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