"Erlangen on Ice": Eintrittsgeld blieb bis zuletzt umstritten

13.2.2013, 00:00 Uhr

© Bernd Böhner

Obwohl die Positionen der Fraktionen weitgehend gleich geblieben sind, diskutierten die Stadträte die von der großen Mehrheit gewünschte Neuauflage von „Erlangen on Ice“ noch einmal intensiv in der jüngsten Sitzung des Kommunalparlaments.

„Die Erfolgsgeschichte sollten wir weiter schreiben“, bilanzierte für die CSU-Fraktion Gabriele Kopper. Bei der SPD überwiegt nach anfänglicher Skepsis wegen ökologischer Einwände inzwischen die Freude über „Erlangen on Ice“, wie Ursula Lanig sagte.

Damals skeptisch

Während die Grüne Liste vor einem Jahr „nicht nur skeptisch war“, so Harald Bußmann, sondern dezidiert gegen die Eisarena gegenüber dem Weihnachtsmarkt, plädierte nun auch die GL-Fraktion für die Neuauflage. Für die FDP erinnerte deren Fraktionsvorsitzender Lars Kittel daran, dass er bereits vor acht, neun Jahren im Sportausschuss des Erlanger Stadtrats ein vergleichbares Projekt aus der Schweiz vorgestellt hatte. „Umso mehr freue ich mich, dass die Idee jetzt aufgegriffen wurde“, so Kittel.

Letztlich stimmten alle bis auf die beiden Vertreter der Erlanger Linke, die das „Projekt für eine Energieverschwendung“ halten (Claudia Bittner, Erli), für das eisige Vergnügen, wenn auch die Positionen im Detail voneinander abwichen. Zuvor hatte Umweltreferentin Marlene Wüstner erneut auf den „enormen Energieeinsatz“ hingewiesen, der bei ungünstiger Witterung weiter steigen würde.

Während es die meisten Stadträte weiter ablehnen, dass künftig ein Obolus für das Eislaufen vor dem Palais Stutterheim entrichtet werden muss, setzten sich Stadträte von FDP, FWG und CSU sowie Oberbürgermeister Siegfried Balleis dafür ein, dass dem Veranstalter, dem City-Management, zumindest die Option auf Eintritt bleibt. Finanzreferent Konrad Beugel hatte in seiner Funktion als Vorsitzender des Lenkungsausschusses City-Management vor dem Beschluss noch einmal auf das nennenswerte wirtschaftliche Risiko hingewiesen, „das am Ende das City-Management trägt“.

Beugel plädierte deshalb für einen „Freiheitsbeschluss“, der es dem Veranstalter für den Fall, dass sich nicht genügend Sponsoren finden, ermöglicht, ein geringes Entgelt für die Nutzung der Eislauffläche zu verlangen. Zugleich versicherte der Kämmerer, dass es angekommen sei, dass die Stadtratsmehrheit eigentlich keinen Eintritt verlangen will. Er ließ durchblicken, dass beispielsweise Kinder weiterhin kostenlos Schlittschuhlaufen dürften.

Auf 40000 Euro sitzen geblieben

Bei der Auftaktveranstaltung war das City-Management auf „eher 40000 Euro“ sitzen geblieben, wie dessen Geschäftsführer Christian Frank ausführte. Das Geld floss für Wachpersonal, in Leihgebühren für die Anlage und in die Infrastruktur. Noch kürzlich im Fachausschuss hatte Frank den zu finanzierenden Betrag mit 30000 Euro angegeben.

Kalkuliert hatte das City-Management offenbar mit einem Fehlbetrag in Höhe von 20000 Euro. Als einen Grund für die Differenz führte Frank auf Nachfrage aus, dass die vorhandenen Stromanschlüsse auf dem Marktplatz nicht ausgereicht hatten und daher bis zu 16000 Euro an einmaligen Investitionen erforderlich waren. Ursprünglich war geplant gewesen, dass Sponsoren die Veranstaltung weitestgehend finanzieren.

Insbesondere die von vielen Stadträten geforderte Verlängerung von „Erlangen on Ice“ bis kurz vor Silvester bewertete Frank unter den gegebenen Umständen als „heikel“. „Jeder Tag mehr kostet richtig viel Geld.“ Ungeachtet dessen votierte die Mehrheit für eine Ausweitung von „Erlangen on Ice“ bis zum 29. Dezember. Die Arena soll nicht vergrößert werden, um auch künftig genug Platz für die Marktbeschicker zu haben.

Laut Beschluss soll zudem auf Eintrittsgelder verzichtet werden. Am Ende blieb dennoch unklar, ob in Sachen „Eintrittsgeld — ja oder nein“ tatsächlich das letzte Wort gesprochen ist.

 

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