Erlangens OB heißt "Tag der Franken" willkommen

30.1.2015, 16:35 Uhr
Erlangens OB heißt

© Wilhelm

Der Erlanger SPD-OB hatte in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk – neben den Nürnberger Nachrichten einer der publizistischen Begleiter des Tages – gesagt, er brauche den Tag eigentlich nicht. Sein angefügter Halbsatz, für ihn sei als Franke jeder Tag ein „Tag der Franken“, ging wohl auch deshalb etwas unter, weil nach dem etwas oberflächlich geratenen Frankentag im Vorjahr tatsächlich kritische Stimmen am Sinn des Tags aufgekommen waren.

Für den CSU-Bezirkstagspräsidenten waren Janiks Worte trotzdem – oder gerade deswegen – ein Alarmsignal, um sich für den heuer zum zehnten Mal ausgetragenen Tag stark zu machen. In einem Gespräch im Erlanger Rathaus schilderte er die Reaktionen der Bezirksverwaltung („Was ist denn jetzt plötzlich los?“), seine persönliche Verärgerung („Dann soll er halt einen Tag Urlaub nehmen“) und die Reaktionen in der politischen Öffentlichkeit, die zwischen hellem Entsetzen und massiver Kritik an Janik geschwankt hätten. Für ihn sei Janiks (vermeintliche) Distanz zu diesem Gedenktag auch deshalb besonders ärgerlich gewesen, als er im Bezirkstag nur durch seine eigene Stimme Erlangen die Mehrheit als Ausrichter-Stadt verschafft habe.

"Erlangen nimmt den 'Tag der Franken' gerne auf"

Janiks Einschätzung, die bisherigen Frankentage seien lediglich Folklore-Veranstaltungen gewesen, wiesen sowohl Bartsch als auch die Bezirksheimatpflegerin Barbara Kluxen („Ich fühle mich auch persönlich angegriffen“) zurück. Zumindest der Ausrichter Mittelfranken – der Tag wandert durch alle drei fränkischen Bezirke – habe den Anspruch an inhaltliche Frankentage, was auch die bisherigen Veranstaltungen mit den Themenschwerpunkten Europa und Frauen gehalten hätten.

Janik zeigte sich seinerseits davon überzeugt, dass das für Juli 2015 gewählte Thema „Fremde in Franken“ (so der Arbeitstitel) auch seitens der Stadt Erlangen gut unterfüttert werden könne – während des Gesprächs mit Bartsch tagte im großen Ratssaal eine europaweite Integrationskonferenz mit der Stadt als Ausrichter. Der Erlanger OB wörtlich: „Erlangen nimmt den „Tag der Franken“ gerne auf!“

Der Bezirkstagspräsident zeigte sich erleichtert, dass die Irritationen ausgeräumt werden konnten – nun müsse zumindest er sich keine Gedanken mehr darüber machen, ob man den Tag nicht doch besser anderswo veranstalte. Zeit dazu wäre durchaus gewesen, fügte Bartsch an. Nun müsse er sich noch am kommenden Donnerstag (5. Februar) erneut für Erlangen stark machen, wenn der „kleine Bezirkstag“, der Bezirksausschuss, sicher noch einmal darüber debattieren werde.

Den „Tag der Franken“ haben sich diese übrigens nicht selbst ausgedacht. Er kam nach einer Petition an den bayerischen Landtag durch einen Beschluss desselben zustande. Er ist sozusagen aus München verordnet worden.

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