Erlanger Kino-Beschäftigte legen Arbeit nieder

8.3.2019, 20:11 Uhr
Erlanger Kino-Beschäftigte legen Arbeit nieder

© Horst Linke

Dunkle Wolken untermalen die Szene vor dem CineStar an diesem Freitag: "Existenzsichernde Einkommen" fordern die Mitarbeiter des Kinos von der Chefetage. Der aktuelle Verdienst in der Kinobranche, der kaum über dem Mindestlohn liegt, sei nicht genug, um die teuren Lebenshaltungskosten der vorwiegend teilzeitbeschäftigten Angestellten zu decken. "Vor allem im Hinblick auf die Preise für Studentenwohnungen ist das einfach zu wenig!", gibt einer der Streikenden zu denken. Wer länger in der Branche bleibt, dem drohe Altersarmut. Die Forderung ist daher, die Einstiegslöhne auf mindestens 11 Euro pro Stunde zu erhöhen, so dass sie zum Leben ausreichen.

Aufgrund des Erfolgs diverser vergangener Streiks in CineStar-Kinos anderer Städte wie Mainz, Berlin oder Bielefeld sind die Erlanger Streikenden optimistisch. "Wir haben von der Chefetage bisher noch überhaupt keinen Vorschlag erhalten," gibt jedoch ein Anwesender an, "das ist, was wir am traurigsten finden."

Der Streik hat indes keine Auswirkungen auf das Kinoprogramm. "Unsere Vorstellungen finden wie angekündigt statt", sagt ein Mitarbeiter den EN. Es könne womöglich streikbedingt zu mehr Betrieb an einem einzelnen Schalter führen, so der Beschäftigte weiter: "wenn eben jemand, der eigentlich eingeteilt ist, nicht zum Dienst kommt, sondern streikt."  

Bis 24 Uhr wollen die Streikenden vor der Eingang des Kinos bleiben; sie  hoffen, dass ihre Aktion bei den nächsten Verhandlungen am Mittwoch, 13. März, Früchte trägt.

Im Rahmen einer bundesweiten Tarifrunde beteiligen sich auch CineStar-Mitarbeiter in anderen Städten an Arbeitsniederlegungen, so etwa in Bamberg.

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