Neue Studie der FAU

Erlanger Wissenschaftler: Omikron weitgehend resistent gegen Medikamente

11.1.2022, 14:29 Uhr
Erlanger Studie zeigt: Omikron weitgehend resistent gegen Medikamente auf Antikörper-Basis.

© Sascha Steinach via www.imago-images.de, NN Erlanger Studie zeigt: Omikron weitgehend resistent gegen Medikamente auf Antikörper-Basis.

Wissenschaftler weltweit forschen seit Beginn der Pandemie mit Hochdruck an Medikamenten, die zur Behandlung von Covid-19-Patienten eingesetzt werden können. Derzeit liegen die größten Hoffnungen auf die Medikamente Paxlovid und Molnupiravir. Nach bisherigen Studiendaten reduzieren die Wirkstoffe das Risiko für schwere Krankheitsverläufe oder Todesfälle. Laut der Hersteller sollen die Mittel auch gegen die Omikron-Variante helfen.

Anders sieht es allerdings bei Medikamenten aus, mit denen die Medizin schon jetzt Infizierte behandelt. Laut einer neuen Studie eines Forschungsteam, an der Wissenschaftler aus Göttingen, Hannover, Braunschweig und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) beteiligt sind, sind viele der bereits zugelassenen Medikamente auf Antikörper-Basis, die sich gegen frühere Varianten des Virus als hochwirksam erwiesen haben, gegen die Omikron-Variante resistent.

Das Forschungsteam hat in Zellkulturstudien in der Petrischale untersucht, wie effizient die Omikron-Variante durch Antikörper neutralisiert wird. In ihrer Studie nutzten die Forschenden ungefährliche virusähnliche Partikel, die das Omikron-Spike tragen – den berühmten Stachel, mit dessen Hilfe das Virus an unsere Zellen andockt – und die für die Analyse des Virus-Eintritts in die Zellen und seiner Hemmung gut geeignet sind.

Die meisten antiviralen Medikamente scheitern an Omikron

Die wichtigste Erkenntnis der Studie: Die meisten der so genannten therapeutischen Antikörper, die zur Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen sind, wirken nicht gegen die Omikron-Variante. Auch für Geimpfte und Genesene gilt: Antikörper, die gegen frühere Varianten des Coronavirus äußerst effektiv waren, hemmen Omikron schwächer.

Es gibt aber auch gute Nachrichten: Mit der Booster-Impfung lässt sich allgemein ein recht guter Schutz erzielen. Noch stärkere Wirksamkeit bietet die Kreuzimpfung mit verschiedenen Vakzinen. Trotz des schwächeren Schutzes gegen Omikron sei die Corona-Impfung weiterhin die wichtigste Schutzmaßnahme in der Pandemie. Es gelte nun, Impfstoffe und Antikörpertherapien dringend anzupassen, mahnen die Forscher.

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