38 Schausteller sind dabei

Familienpark Höchstadt 2020: Was Besucher am Festplatz erwartet

4.10.2020, 14:39 Uhr
Familienpark Höchstadt 2020: Was Besucher am Festplatz erwartet

© Foto: Paul Neudörfer

Am Familienpark Höchstadt sind nicht nur die Schausteller vor Ort beteiligt. "Es sind Kollegen aus ganz Deutschland mit dabei", sagt Alexander Zinnecker, der sehr froh ist, dass sogenannte Pop-up-Parks inzwischen erlaubt sind – unter Einhaltung der Hygienebestimmungen. Viele der Fahrgeschäfte, die jetzt am Festplatz parken, standen bis vor ein paar Tagen noch in Deggendorf. 800 Euro haben die Schausteller dort investiert, um alle Auflagen zu erfüllen.

Familienpark Höchstadt 2020: Was Besucher am Festplatz erwartet

"Dort waren wir mit der Resonanz auf den Familienpark echt zufrieden", meint Alexander Zinnecker. Die Besucher seien wie ausgehungert nach Vergnügen. Aber es gab auch traurige Momente: Ein Schausteller hatte nicht genug verdient, um den Sprit für die Heimreise zu zahlen. Also haben seine Kollegen zusammengelegt. "Eine Frage der Solidarität", sagen Zinneckers Schwiegereltern, Heidi und Alexander Störzer aus Höchstadt.

Der Familienpark als eine Idee von vielen

Seit neun Monaten stehen die Schausteller nahezu ohne Einnahmen da. Drei von acht Mitarbeitern sind in Kurzarbeit. Die 9000 Euro Soforthilfe waren "ein Tropfen auf dem heißen Stein", bedenkt man, dass im Frühjahr die Tüv-Abnahme für die Fahrgeschäfte rund 15 000 Euro kostet. Deshalb sind sie auf die Straße gegangen, waren bei Großdemonstrationen in Berlin und München. Und sie versuchen sich mit kreativen Ideen über Wasser zu halten, mit Drive-in-Kerwas oder eben mit den neuen Familienparks.

Das Angebot ist groß. Neben den klassischen Karussellen für Kinder gibt es zum Beispiel das "Blackout", ein Fahrgeschäft, das Feierwütige an einem langen Arm durch die Luft und im Kreis wirbelt. Über eine Million Euro haben Störzers dafür vor wenigen Jahren investiert. Der rasante "Quirl" ist einmalig in Deutschland.

Auch der "Freak" lädt zum Mitfahren ein, eine Art Riesen-Propeller, der sich in 42 Meter Höhe dreht. Familienachterbahn, Musikexpress und "stardancer" sind ebenfalls dabei.

Nicht mehr als 1000 Gäste im Familienpark

In den Sitzreihen sind alle Plätze nutzbar. "Wo es nicht möglich ist, den Mindestabstand einzuhalten, wird Maske getragen", meint Alexander Zinnecker. Das Gelände ist außerdem abgesperrt und von den Gästen nur durch einen Haupteingang zu betreten, an dem die Kontaktdaten aufgenommen werden. Mehr als 1000 Besucher dürfen nicht gleichzeitig hinein – "aber das wird kein Problem sein", meint Zinnecker.

Die Schausteller hoffen jetzt auf gutes Wetter, sind aber auch vorbereitet, wenn es regnet. "Wir haben Zelte und vielleicht bald auch Heizpilze." Einen Biergarten gibt es ebenfalls – und natürlich Leckereien von Zuckerwatte bis Langosch.

Heidi Störzer hofft außerdem, dass sie mit ihrem Süßwarenstand in den Wintermonaten noch den einen und anderen Euro verdient, bis hoffentlich das Frühjahr neue Zeiten bringt. "Es gibt aber schon erste Absagen", meint Alexander Störzer. Und das bezieht er nicht nur auf die Veranstaltungen. Denn das Ehepaar macht sich wenig Hoffnung, einen anderen Job zu finden, der die Familie über Wasser hält. "Wir sind 61 und 57 Jahre alt und mit Leib und Seele Schausteller."

Der Familienpark am Festplatz auf den Aischwiesen ist von Mittwoch bis Donnerstag, von 15 bis 22 Uhr, Freitag und Samstag, von 15 bis 23 Uhr und am Sonntag von 12 bis 21 Uhr geöffnet. Montag und Dienstag ist Ruhetag.

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