Große Erleichterung bei den Hotels im Raum Höchstadt

27.5.2021, 06:00 Uhr
Große Erleichterung bei den Hotels im Raum Höchstadt

© Erich Weichlein

"Wir freuen uns, dass es nach sieben Monaten endlich wieder losgeht", hebt Christian Pöllmann vom Landhotel "Drei Kronen" in Adelsdorf hervor. Die zurückliegende Zeit sei vor allem wegen der Unsicherheit, wann und in welcher Form genau es Lockerungen geben werde, sehr schwer gewesen.

Nicht zuletzt ist man mit dem Problem konfrontiert, dass sich Mitarbeiter und besonders Aushilfen mittlerweile nach einem anderen Job umgesehen haben. Deshalb suche man derzeit auch nach entsprechenden Kräften, die das Team vervollständigen können.

Für Geschäftsreisende waren Übernachtungen unter Einhaltung der Hygienerichtlinien schon vor den jetzigen Lockerungen erlaubt. Den großen Boom bei den Privatleuten konnte Christian Pöllmann freilich noch nicht registrieren.

Dies mag mit daran gelegen haben, dass sich die Änderungen sehr kurzfristig ergaben, wodurch auch für die Gäste ein verlässliches Planen praktisch nicht möglich gewesen sei. Sich immer über die Neuerungen und oft teilweise komplizierten Regelungen auf dem Laufenden zu halten, sei für viele nicht leicht gewesen.

Aufgefallen ist dies Pöllmann besonders beim Außenbereich des Restaurants. Beispielsweise dachten Gäste, sie dürften den Biergarten nicht besuchen, obwohl sie die Vorgaben hinsichtlich der Zahl der Haushalte und Personen durchaus erfüllten.

Natürlich sei das momentan schlechte Wetter Gift sowohl für den Biergarten als auch für die Übernachtungen. "Wenn ich nach Mallorca fliege, kann ich davon ausgehen, dass dort die Sonne scheint. Bei uns ist dies leider nicht der Fall", skizziert Pöllmann die aktuellen Schwierigkeiten.

"Unmut vorprogrammiert"

Bei Regen ergebe sich ein weiterer Konflikt. So dürften die Hotelgäste in den Innenräumen speisen, während dies reinen Restaurantbesuchern nicht erlaubt sei: "Das versteht nicht jeder. Da ist der Unmut vorprogrammiert."

Beim "Acantus Hotel" im Weisendorfer Ortsteil Oberlindach hofft man, von staatlicher Seite bald Informationen zu bekommen, wie es nach dem 2. Juni mit den Corona-Regelungen weitergehen soll. Wünschenswert wäre ein Stufenplan mit den jeweils vorgesehenen Bedingungen, damit sich sowohl Eventlocations wie das "Acantus" als auch deren Kunden darauf einstellen können, betont Hoteldirektor Andreas Hirsch.

Derzeit ist das Hotel noch geschlossen. Da man sich nicht in einer klassischen Urlaubsregion befinde, könne man schlecht auf die Ferienzeit hoffen, erläutert Hirsch. Der Schwerpunkt liegt auf Feierlichkeiten wie beispielsweise Hochzeiten in einem besonderen Ambiente, Tagungen und Buchungen von Geschäftsreisenden.

Nicht rentabel

Den Hotelbetrieb für die 59 Zimmer wegen einiger weniger Gäste hochzufahren, wäre ein zu starkes Verlustgeschäft. Immer wieder gab es in der Vergangenheit zum Beispiel auch Anfragen und Buchungen für berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildungen, die jedoch abgesagt werden mussten, da die Inzidenzwerte zu diesem Zeitpunkt noch über 100 lagen.

Andreas Hirsch: „Die Firmen mussten dann mit den geplanten Veranstaltungen trotz unseres sehr umfangreichen Hygienekonzepts in Landkreise, in denen sich die Inzidenz unter dem Schwellenwert von 100 befand, wechseln. Das war sehr bitter.“

Einen recht guten Start gab es nach der langen Pause beim Fränkischen Landgasthof und Hotel Weichlein in Weingartsgreuth, das zur Gemeinde Wachenroth gehört. Der Zuspruch über Pfingsten war gut.

Hier zahle sich aus, dass man zahlreiche Stammgäste habe, so Erich Weichlein. "Wie sie waren auch wir wie auf Kohlen gesessen, wann wieder Übernachtungen zugelassen sind."

Prima Zwischenstation

Gern nutzen Urlauber aus den Beneluxstaaten und Norddeutschland das Hotel als Zwischenstation auf dem Weg nach Süden. Außerdem werden Kurzurlaube gebucht, um Bamberg, Nürnberg, Würzburg, Schloss Weißenstein in Pommersfelden, den Aischgrund oder die Fränkische Schweiz zu besichtigen.

Weichlein hat jetzt nur noch zwei Wünsche: "Dass das Wetter besser wird - und dass es keine vierte Welle gibt, denn diese wäre dann die absolute Katastrophe!"