Großeinsatz nach Labor-Unfall: Chemie-Alarm an Erlanger Uni

12.12.2019, 16:14 Uhr
In Schutzanzügen und mit Atemschutz rückten Experten in das Gebäude vor.

© Klaus-Dieter Schreiter In Schutzanzügen und mit Atemschutz rückten Experten in das Gebäude vor.

In einem Labor im Uni-Südgelände an der Martenstraße war eine Mischung aus Flusssäure, Schwefel und Wasserstoffperoxyd ausgelaufen. Passiert war das Missgeschick in dem Labor, weil ein unter einem Abzug stehende Behälter bei Reinigungsarbeiten zerbrochen war. Flusssäure wirkt stark ätzend auf die Haut, die Schleimhäute und die Bindehaut der Augen, Schwefelsäure ist eine der stärksten Säuren und wirkt ebenfalls stark ätzend.

Darum ist ein Einsatz für die Feuerwehr bei solch chemischen Substanzen nicht ungefährlich. Die Kräfte rüsteten sich aus diesem Grund mit Chemieschutzanzügen aus. Gleichzeitig wurde vor dem Eingang des Gebäudes ein Dekontaminationsbereich eingerichtet, um die Kräfte nach dem Einsatz von den chemischen Stoffen zu reinigen. In der Martenstraße hatten sich gleichzeitig mehrere Rettungswagen postiert, und auch ein Notarzt war vor Ort.

Laut Feuerwehr sind vier Personen, die sich in dem Labor befunden hatten, verletzt worden. Sie mussten von den Rettern versorgt werden. Verblüfft waren die Einsatzkräfte dann als die Meldung aus dem Labor kam, der Betreiber habe für solche Fälle einen Abwehrplan, werde sich selbst um das Problem kümmern, und auch die Chemikalie durch eine Fachfirma entsorgen lassen. Die Kräfte durften darum nach einer halben Stunde die gesamten Gerätschaften wieder abbauen und einrücken.


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