Gemeinderat

Konkrete Planungen fürs Oberdorf in Adelsdorf

17.6.2021, 15:55 Uhr
Hier beginnt die Oberdorf-Sanierung: in der Albert-Schweitzer-Straße im Süden der KerngemeindeAdelsdorf.

© Niko Spörlein, NN Hier beginnt die Oberdorf-Sanierung: in der Albert-Schweitzer-Straße im Süden der KerngemeindeAdelsdorf.

Es wurde hierüber schon oft berichtet, nicht nur von den zahlreichen Gemeinderatssitzungen zu diesem Thema, auch von der Bürgerbefragung, vom Bürgerdialog und den vielen individuellen Einwänden. Angesichts der Dimensionen der Baumaßnahme lässt Bürgermeister Karsten Fischkal keine Möglichkeit aus, die Anwohner der betreffenden Straßenzüge (quasi alle linker Hand der Bahnhofstraße) mit einzubeziehen und die Planungen offen und einsehbar zu gestalten.

Wohl auch deshalb lud Fischkal dieser Tage zur Sondersitzung des Gemeinderates in die Aischgrundhalle, um einerseits die nunmehr ziemlich ausgereiften Planungen vom Herzogenauracher Büro „GBI“ vorstellen zu lassen, andererseits auch den Münchener Städte- und Verkehrsplaner Robert Ullzhöfer mit seinen Vorstellungen zum Verkehr im Allgemeinen zu Wort kommen zu lassen.

Gleich einmal vorweg: Die derzeitige Lage hinsichtlich Beschaffung von Baumaterial könnte zu Verzögerungen beim Baubeginn der Sanierungsmaßnahmen führen, ließen die beiden Planer, Andreas Zacherl und Andreas Seefeld, wissen. GBI, so Zacherl, mache nicht nur die Ausführungsplanung, man kümmere sich auch um präventive Maßnahmen bezüglich Starkregen. Bürgerbefragungen fanden statt; die hier vorgebrachten Einwände und Vorschläge finden sich nun in den Planvorlagen.

Meist zwei Gehwege

So einigte sich dann auch der Gemeinderat auf die Variante mit meist zwei Gehwegen in den Straßenzügen, bis auf die Jahnstraße. Hier, in der Maria-Ludwig-Straße und der Schlesierstraße werde es auch mittig der neuen Straße eine „Mittelrinne“ geben, ließ Zacherl wissen. Absicht sei es, die Bauarbeiten noch heuer in der Albert-Schweitzer-Straße zu beginnen. Die bestätigte auch Thomas Wolff vom Tiefbauamt der Gemeinde. Aber man müsse, betonte Zacherl, dieses Datum etwas „flexibel“ betrachten. Die Herzogenauracher Ingenieure möchten nicht die Angebotspreise in die Höhe treiben, weil aktuell das eine oder andere Material nicht zeitnah beschafft werden könne. „Es könnte auch Frühjahr 2022 werden“, meinte Zacherl auf Nachfrage.

Weil nun bei den Bürgerdialogen immer wieder der zunehmende Verkehr bei einigen der Oberdorf-Straßen angesprochen wurde, schlug der Münchener Verkehrsexperte Robert Ullzhöfer in Adelsdorf auf. Die renommierte Planungsgesellschaft „Stadt-Land-Verkehr“ sehe sich bei der Einschätzung der Situation nicht nur vorhandene Luftbilder an, meinte Ullzhöfer. Vielmehr sei er mehrere Stunden lang mit dem Fahrrad durch die Gemeinde gefahren, um die Verkehrssituation real einschätzen zu können.

Adelsdorf, und da meint er hauptsächlich die Kerngemeinde und Aisch, sei eine Kommune, in der man mehr Priorität auf das Fahrrad legen sollte; Adelsdorf sei eine Gemeinde der kurzen Wege. Bei den Planungen für ein Verkehrskonzept für Adelsdorf würden auch Bürgerbefragungen unumgänglich sein. Allerdings seien Grenzen bei den Planungen gesetzt: „Wir müssen eben schauen, wie man mit dem vorhandenen Platz zurechtkommt“. Hier gehe es also um das Ausloten von verkehrstechnischen Maßnahmen, um Querungshilfe etwa, um Einbahnstraßen, um Straßenverengungen, um den Straßenversatz und vieles mehr.

Groß angelegte Befragung

Deshalb werde es für ganz Adelsdorf auch einen Erhebungsbogen und eine groß angelegte Verkehrs- und Haushaltsbefragung geben, auch mit Blick auf die vielbefahrenen Straßen im Oberdorf. Vor neun Jahren etwa, so der Verkehrsexperte, zählte man im Oberdorf rund 800 Einwohner. Heuer könnten das wohl einige mehr sein. Deshalb müsse man das Verkehrsgeschehen auch generationsübergreifend betrachten.

Ob diese Expertise angesichts der aktuellen Pandemie-Situation sinnvoll sei, fragte Nico Kauper (CSU) und bekam zu hören, dass die Münchener Planungsgruppe auf eine „sehr gute Datenbank“ zurückgreifen könne. Hinsichtlich der Verkehrssituation und der damit zusammenhängenden Befragungen möchte man bis Anfang Oktober 2021 mit einer ersten Analyse aufwarten.

Laut Bürgermeister Fischkal wird es am Freitag, 9. Juli, unter Einhaltung der aktuellen Hygienebestimmungen in der Aischgrundhalle einen Workshop für die ganze Gemeinde geben.

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