Muss Erlanger Großparkplatz Büros und Labors weichen?

19.11.2013, 13:00 Uhr
Muss Erlanger Großparkplatz Büros und Labors weichen?

© Harald Sippel

Die Zeiten, in denen der Großparkplatz als eine Art inoffizielle Vorbehaltsfläche für Universität und Siemens diente, sind endgültig vorbei. „Die Wartezeit ist abgelaufen“, bilanzierte Planungsreferent Josef Weber deshalb mit Blick auf jenes „Schlüsselgrundstück“ vor dem zuständigen Stadtratsfachgremium. Dieses befasste sich auf Antrag von CSU und SPD mit der Zukunft des Areals nahe dem Hauptbahnhof, das derzeit nur ebenerdig zum Parken benutzt wird.

Als ersten Schritt auf dem Weg zu einem Konzept, das eine städtebauliche Entwicklung dieser Fläche mit „hohem Wert“ ermöglichen soll, werden Weber und seine Kollegen jedoch zunächst den Blick in die Vergangenheit richten. „Wir wollen zuerst ältere Unterlagen aufbereiten“, so Weber. Schließlich gab es immer wieder Überlegungen, den Großparkplatz umzuwandeln, zum Beispiel einen Teil in ein Einkaufszentrum.

Ideen für die verkehrsgünstig nahe A73 , Bus- und Hauptbahnhof gelegene Fläche haben nicht nur die Stadtplaner, die sich von der Umnutzung eine „massive Aufwertung des Bahnhofsumfeldes und der gesamten Innenstadt“ erhoffen. Auch die Stadträte steuern erste Vorschläge bei. Die Fraktionen von CSU und SPD setzen sich für den Bau eines mehrstöckigen Parkhauses ein, so dass die Zahl der derzeit vorhandenen Kfz-Stellplätze erhalten, wenn nicht gar erhöht werden kann.

Abstellplätze für Räder

„Wir brauchen eher mehr Parkplätze“, sagte auch FW-Stadträtin Anette Wirth-Hücking in der Sitzung. Zudem sollten Abstellplätze für Räder geschaffen werden und eine Tankstelle für E-Fahrzeuge. Gerade für Bau und Betrieb des Parkhauses, meinte Gabriele Kopper (CSU), solle ein privater Investor gefunden werden, um der Stadt Erlangen zumindest einen Teil der durch die Umwandlung entstehenden hohen Kosten zu ersparen.

Die durch den Wegfall der ebenerdigen Parkplätze frei werdende Fläche könnte dann anderweitig genutzt werden, etwa - wie die Christsozialen anführen - für Gewerbeansiedlungen oder Büros. Den Sozialdemokraten schweben neben nicht störendem Gewerbe und Büros als weitere Nutzungsarten Hotellerie oder Wohnen vor.

Die Bauverwaltung kann sich darüber hinaus innenstadtrelevante Dienstleistungseinrichtungen vorstellen sowie ergänzend Forschungsstandorte.

Die Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Großparkplatzes soll Mitte nächsten Jahres erstellt werden. Für 2015 ist ein städtebaulicher Wettbewerb angedacht. Hierfür benötigt die Bauverwaltung Mittel. Die Rede ist von 130.000 Euro im übernächsten Jahr. „Wenn wir schneller vorankommen wollen“, so Referent Weber wegen der laufenden Haushaltsberatungen, „benötigen wir das Geld allerdings schon nächstes Jahr.“

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