Obst für alle
"Pflück mich": Herzogenaurach gibt Bäume frei
7.9.2021, 10:28 UhrVom 29. September bis zum 6. Oktober 2021 gibt es eine bundesweite Aktion mit dem Titel "Deutschland rettet Lebensmittel", initiiert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zusammen mit den Ministerien der Bundesländer. Der Leitspruch "Zu gut für die Tonne" steht über der Ernteaktion "Gelbes Band". Ein solches trägt im Herzogenauracher Stadtteil Beutelsdorf inzwischen eine ganze Reihe von Obstbäumen, die mit dieser Kennzeichnung zum Abernten freigegeben sind.
Keine "Ertragspflanzungen"
Wie Monika Preinl vom städtischen Sachgebiet für Natur-, Umwelt und Klimaschutz ausführt, handelt es sich bei den Bäumen am östlichen Ortsrand von Beutelsdorf um keine "Ertragspflanzungen", sondern sie sind Teil des städtischen Grünkonzepts, in dem Streuobstwiesen ein wichtiger Bestandteil sind. Dieses Grünkonzept wird übrigens laut Bürgermeister German Hacker bei einer der nächsten Sitzungen des Herzogenauracher Stadtrats wieder einmal auf den Prüfstand gestellt, geplante Aktionen und Eckdaten besprochen und die Parameter hinterfragt, nach denen die Stadt vorgeht.
Auf Nachhaltigkeit abzielend
Hacker betont, dass "Herzo Obst - Pflück mich" ein auf Nachhaltigkeit abzielendes Projekt ist: "Obst, das sonst verrotten würde, wird mit Freude genutzt. Durch den Genuss von heimischen Früchten werden Transportwege und damit CO2 eingespart und so ein echter Beitrag für den Klimaschutz geleistet", sagt Hacker und fügt hinzu: "Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume für Vögel, Insekten und viele andere Kleintiere, ihre Pflege und ihr Erhalt sind ein wichtiger Beitrag für mehr Artenvielfalt in unserer Stadt." Was Hacker nicht sagt: Auch Menschen, die finanziell nicht übermäßig gut gestellt sind, können sich hier "bedienen" und alte Obstsorten genießen, wie man sie beim Discounter schon lange nicht mehr findet.
"Bio-Qualität"
Äpfel, Birnen und Zwetschgen, die nicht gespritzt werden und bei denen die Stadt Herzogenaurach deshalb sehr bewusst von "Bio-Qualität" spricht. Wichtig ist Hacker und Preinl, dass mit den Bäumen sorgsam umgegangen wird, dass die Streuobstwiesen und ihre Zufahrtswege nicht mit dem Auto befahren werden - und dass jene, die zur "Gratisernte" kommen, daran denken, auch für andere noch Obst am Baum hängen zu lassen. Was auch klar sein muss: Die Ernte geschieht auf eigene Gefahr, für Unfälle wird seitens der Stadt nicht gehaftet.
Ohne Gelbes Band tabu
Tabu sind übrigens Bäume ohne das gelbe Band, selbst wenn sie zufällig in einer Reihe mit freigegebenen Exemplaren ihrer Art stehen sollten. "Wer einen privaten Baum aberntet, begeht einen Diebstahl", warnt German Hacker. Ebenfalls kein gelbes Band haben Bäume, die für eine Ernteaktion mit Herzogenauracher Grundschülern Ende September reserviert sind. "Das wäre nicht so toll, wenn die Schulkinder kommen und die Bäume sind schon kahl", meint German Hacker augenzwinkernd.
Info: Die Standorte der "Gelben Bänder" finden sich im Internet unter www.zugutfuerdietonne.de/unsere-aktivitaeten/aktionswoche-deutschland-rettet-lebensmittel/aktionswoche-2021/aktionen
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