Schau zum Tag der Franken in Erlangen

30.6.2015, 13:30 Uhr
Schau zum Tag der Franken in Erlangen

© Foto: Edgar Pfrogner

Der Franke läuft auf dem „Droddwar“ durch die Stadt, hat manchmal eine „Bagaasch“ um sich herum, und wenn er sich daneben benimmt, kommt der „Schandi“. Ja, im Dialekt geht es manchmal ganz schön französisch zu, wenn Wörter wie „Trottoir“, „Bagage“ oder „Gendarme“ in die Alltagssprache übernommen werden. Nicht zuletzt in Erlangen. Einer Stadt, in der seit Ende des 17. Jahrhunderts die Hugenotten für sprachliche, wirtschaftliche und kulturelle Besonderheiten sorgen.

Passenderweise in der Hugenottenkirche ist nun die Ausstellung „Fremde in Franken“ zu sehen, die der Bezirk Mittelfranken für den „Tag der Franken“ am Sonntag in Erlangen konzipieren hat lassen. Dabei soll gezeigt werden, wie prägend und belebend der Zuzug von Menschen aus anderen Kulturräumen war und ist: „Franken ist von einer wechselvollen Geschichte und vielfältigen Kulturen geprägt. . . Migration und Kulturtransfer prägen hier seit Jahrhunderten Land und Leute. Viele Menschen kamen, blieben und wurden kulturell, ökonomisch und sozial integriert. Mischungen, Überlagerungen und Einflüsse bestimmen daher bis heute das Bild und das kulturelle Gedächtnis Frankens; sie zeugen von einer starken fränkischen Integrationskraft.“

Die Ausstellung arbeitet ausschließlich mit großen Schautafeln und ist ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte. Da geht es von den Siedler-Strömen des Frühmittelalters über die jüdischen Gemeinden und mittelalterlichen Städte zu Fürstenhochzeiten, Steierischen Exulanten, Geigenbauer-Siedlungen sowie politischen Flüchtlingen und Emigranten aus Franken, die in den USA zu Berühmtheiten wurden.

Die Ausstellung liefert so — ohne Original-Exponate — einen ersten Überblick zum Thema. Für die dunklen Kapitel bleibt da nur wenig Platz. Zur Vertiefung gibt es aber in Franken jede Menge hervorragende Museen, deren Besuch lohnt.

Die Schau „Fremde in Franken“ in der Hugenottenkirche ist am 4. Juli (15—18 Uhr) und am 5. Juli (11—18 Uhr) geöffnet.

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