Coronavirus

Schnelltests: Kehrtwende im Maßnahmendschungel

1.12.2021, 18:30 Uhr
Schnelltests sind seit der Regelung für 2G plus nicht mehr wegzudenken - auch für Geimpfte und Genesene.

© Moritz Frankenberg, dpa Schnelltests sind seit der Regelung für 2G plus nicht mehr wegzudenken - auch für Geimpfte und Genesene.

Die sogenannten Corona-Bürgertests waren am Anfang ein wichtiges Mittel für mehr Sicherheit – Impfungen gab es ja noch nicht. Dann, als die Gesellschaft begann, sich in zwei Teile zu teilen – die Geimpften und die Genesenen auf der einen, die Impfunwilligen auf der anderen – hat die Politik versucht, die Schnelltests zu schnellen Hebeln zu machen. Die kostenfreien Tests, die ja nie kostenfrei waren, sondern eben durch Steuergelder finanziert, wurden umetikettiert. Es war ein gescheiterter Versuch, mehr Menschen zum freiwilligen Impfen zu zwingen.
Das Einzige, was dadurch erreicht wurde, war, dass der Riss in der Gesellschaft noch ein ordentliches Stück weiter aufgehebelt wurde.

Kontrolle im Wahlkampf verloren

Die Dynamik einer Pandemie, deren Kontrolle durch die Scheu vor unpopulären Entscheidungen im Wahlkampf völlig verloren wurde, zwingt die Politik jetzt zur Kehrtwende: Man braucht sie plötzlich wieder, die Schnelltests und auch die Impfzentren. Wehe dem, der sich dem Druck zu Schließungen im Sommer gebeugt hatte!

Es ist mehr als bezeichnend, dass das damit angerichtete Chaos nun diejenigen retten müssen, deren Infrastruktur erst kontrolliert zerstört worden ist. In Herzogenaurach öffnet dieser Tage ein neues Impfzentrum, das oben beschriebene Testcenter hat seine Kapazität verdoppelt. Wir sollten unendlich dankbar dafür sein, dass manche Leute bereit sind, immer wieder aufzustehen. Egal, wie viele Knüppel ihnen zwischen die Beine geworfen werden. Auch sie sind Helden dieser Pandemie.

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