"Son of Light": Schulhausprojekt wird realisiert

24.11.2017, 16:00 Uhr

Alberto Parmigiani strahlt. Gerade eben ist er wieder von einer 16-tägigen Nepal-Reise zurückgekehrt. Dort konnte er sich einmal mehr von den Fortschritten seiner "Son of Light"-Projekte überzeugen, neue Ideen angehen und Kinder glücklich machen.

© Fotos: Parmigiani

Besonders erfreut ist Parmigiani darüber, dass ein schon länger geplantes Schulbauprojekt in Kaleshwor im Patan-District nun realisiert werden kann — die Regierung hat ihr Okay gegeben. "Die nepalesische Regierung strukturiert gerade die Schulbezirke neu, was uns zupass kommt. Denn die Verantwortlichen denken nun auch so, wie wir von ,Son of Light‘ denken." Soll heißen: Bisher standen Schulen oft ganz oben auf den Bergen, die Schüler hatten einen beschwerlichen, mitunter zwei Stunden langen Fußweg zu bewältigen, um die Schule zu besuchen. Künftig sollen Schulen weiter unten gebaut werden, damit sie zentraler liegen und von mehr Schülern in kürzerer Zeit (bis zu einer halben Stunde Fußmarsch) erreicht werden können.

Und genau so eine Schule wird nun in Kaleswhor entstehen. Zweite erfreuliche Nachricht: "Diese Schule war einmal für 70 Schüler geplant, jetzt können wir eine für 128 Kinder errichten", so Parmigiani. Dafür nehme er auch einen Wermutstropfen in Kauf, nämlich, dass sich der Bau verzögern wird — die Einweihung wird sich um etwa einen Monat nach hinten verschieben und ist für März 2018 anvisiert.

Grund hierfür ist, dass nun ein größeres Grundstück rund um die Schule als Außenbereich freigehalten werden muss, das Gebäude deshalb nun kürzer, dafür aber zweigeschossig gebaut wird. Und dafür wiederum sind neue Architektenpläne vonnöten. Dennoch werde es hier in den nächsten ein bis zwei Wochen losgehen, sagt Parmigiani optimistisch.

Große Freude bereiteten die "Son of Light"-Gründer 160 Kindern in Malta im Patan-District. "Nach vier Stunden Fahrt auf einer gefährlichen Straße kamen wir in diesem wunderschönen Tal an", berichtet Alberto Parmigiani. In Kooperation mit dem Rotary Club verteilte er dort Schulranzen und Schulmaterialien wie Hefte und Stifte an die begeisterten Kinder. Und natürlich hatte der Herzogenauracher auch dort gleich wieder eine neue Projektidee. Es gebe zwar eine gute Schule, jedoch kämen die 160 Schüler zum Teil von weit her. "Wir überlegen, ob wir hier nicht eine Mutter-Kind-Unterkunft bauen können." Damit wäre garantiert, dass die Kinder regelmäßig zum Unterricht kämen und ordentliches Essen von der Mutter bekämen. Außerdem könnten die Mütter auch selbst in der vor Ort florierenden Landwirtschaft arbeiten und so Geld verdienen.

Lehrer zurückholen

Außerdem besuchte Alberto Parmigiani auch die erste von "Son of Light" mit Spendengeldern aus Herzogenaurach gebaute Schule in Makaising im Gorkha-District. Denn natürlich wolle man die Schulen nicht nur hinstellen, sondern dann auch weiter begleiten. In Makaising läuft alles zur Zufriedenheit, ein neuer Zaun zum Schutz wurde kürzlich errichtet. "Leider ist ein guter Lehrer weggegangen." Ihn wolle man nun mit dem Angebot eines höheren Gehaltes wieder zurückholen. "Die zusätzlichen 1200 Euro pro Jahr wird ,Son of Light‘ bezahlen", so Parmigiani. "Denn auch die Qualität des Unterrichts ist natürlich sehr wichtig."

Eine persönliche Aktion lag Alberto Parmigiani am Herzen: Der Tod des Herzogenauracher Musikers Georg Ort hat ihn tief getroffen. "Er war ein guter Freund und hat auch viel bei ,Rock for Nepal‘ mitgeholfen." Leider habe er wegen seiner Reise nicht an der Beerdigung teilnehmen können. "Deshalb habe ich ihm symbolisch ein Klassenzimmer in Makaising gewidmet." Mit den Schülern veranstaltete Parmigiani vor der Schule eine Schweigeminute, eine Tafel mit den Worten "In memory of Georg Ort Herzogenaurach" wird das Klassenzimmer schmücken.

Die Idee, als Musiker auch in diesem Bereich etwas in Nepal auf die Beine zu stellen, geistert Alberto Parmigiani nach wie vor durch den Kopf. Beim nächsten Besuch — wahrscheinlich zur Einweihung der Schule in Kaleshwor — will er schon einmal Workshops in einer Musikschule im Stadtviertel Patan geben. "Und irgendwann vielleicht eine eigene kleine Musikschule eröffnen", sagt Parmigiani mit leuchtenden Augen.

Seit Beginn seines Nepal-Engagements im Mai 2015 sind übrigens schon 67 750 Euro an Spenden zusammengekommen. "Das bleibt alles in Nepal", verspricht Alberto Parmigiani. Er will auf jeden Fall weiterhin helfen und ist dafür natürlich auf weitere Spenden angewiesen.

ZSpendenkonto: "Hilfe für Nepal", Alberto Parmigiani; IBAN: DE92760695590209420185; BIC: GENOF1NEA

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