Stadt Erlangen schafft mehr Wohnungen für Obdachlose

29.11.2019, 11:00 Uhr
Das Haus in der Marquardsenstraße 2 wird wohl demnächst zum Baudenkmal erklärt werden. Entsprechend angemessen und verträglich wird sich dann der Umbau des Gebäudes gestalten, in dem Verfügungswohnungen eingerichtet werden.

© André De Gaere Das Haus in der Marquardsenstraße 2 wird wohl demnächst zum Baudenkmal erklärt werden. Entsprechend angemessen und verträglich wird sich dann der Umbau des Gebäudes gestalten, in dem Verfügungswohnungen eingerichtet werden.

Das Haus umfasst eine gesamte Mietfläche von rund 600 Quadratmetern, die auf drei Ebenen verteilt sind. Auf jeder Ebene werden nun zwei voneinander unabhängige Wohnungen geschaffen – jede mit einer eigenen Küche und einem Bad. Ein Büro für die Hausverwaltung findet zudem im Erdgeschoss Platz. Und im Keller wird ein Waschraum mit drei Waschmaschinen zur Verfügung stehen.


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Die restlichen Räumlichkeiten samt Gartenbereich bleiben für die künftigen Bewohner allerdings "unzugänglich", wie es in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses hieß. Das Gebäude steht durchaus passabel da und verfügt über eine relativ gute Grundsubstanz. Allerdings ist die gesamte Gebäudetechnik weitgehend veraltet. Die Heizungsanlage sowie die Sanitärleitungen müssen gänzlich erneuert werden. Zudem muss das Treppenhaus "brandschutztechnisch von den Wohnungen abgetrennt werden". Ansonsten soll die Ausstattung aber möglichst einfach gehalten werden.

Das Haus ist bereits auch von den Denkmalschützern ins Visier genommen worden und wird wohl allen Anzeichen nach demnächst auf der Liste der zu schützenden Baudenkmälern erscheinen.

Aber das tut der Sache keinen Abbruch. Denn es sei hier ein "denkmalverträglicher Umbau geplant", so Mathias Schenkl, Leiter des Bauaufsichtsamtes. Um das Haus nutzbar und wohnlich zu machen, wird derzeit mit Kosten von rund 340 000 Euro gerechnet. Die Ausschussrunde votierte einstimmig für das Vorhaben.

Es gibt mehrere Verfügungswohnungen im ganzen Stadtgebiet

Die Stadt unterhält mehrere Unterkünfte, die sogenannten Verfügungswohnungen, die übers gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Laut der entsprechenden Satzung dienen diese Wohnungen der "vorübergehenden Unterbringung von Familien oder Einzelpersonen, die obdachlos oder unmittelbar von Obdachlosigkeit bedroht und nicht in der Lage sind, sich aus eigener Kraft oder durch die Hilfe Dritter, insbesondere Angehöriger, Wohnraum zu beschaffen."

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