Stadtführung mit Glühwein für die Adventszeit

25.11.2019, 08:00 Uhr
Stadtführung mit Glühwein für die Adventszeit

© Klaus-Dieter Schreiter

Drei Weihnachtsmärkte in der Stadt laden auch in diesem Jahr wieder dazu ein, sich bei Glühwein, Tannenduft und Musik auf das Fest der Geburt Jesu Christi einzustimmen. Die beiden Stadtführerinnen Traute Hoyler und Inge Tautz helfen mit ihren "Weihnachtsmarktführungen" dabei.

"Es war gar nicht so leicht, das alles auszutüfteln", lacht Inge Tautz. Mehrere Schreibmaschinenseiten hat sie vollgeschrieben, um nichts zu vergessen von all dem, was sie den Menschen, die sich ihren weihnachtlichen Touren durch Erlangen anschließen, zeigen und erläutern will. Ihre Gäste sollen die Atmosphäre genießen und etwas von der Weihnachtsstimmung mitnehmen. Dabei geht es nicht nur ums Zuhören und ums Sehen. Vielmehr geht es auch ums Schlemmen, ums Probieren, um Spezialitäten, die es auf den drei Erlanger Weihnachtsmärkten gibt.

"Jeder Markt hat sein eigenes Gesicht", erzählt Inge Tautz. Viel Herzblut würden die jeweiligen Organisatoren hinein stecken, um ihren Besuchern eine schöne Vorweihnachtszeit zu schenken. Der Historische Markt auf dem Neustädter Kirchenplatz und der Altstädter Weihnachtsmarkt seien private Märkte, erfährt der Tour-Teilnehmer, während der auf dem Schlossplatz alljährlich von der Stadt ausgeschrieben werde.

Die Weihnachtsmarkt-Tour beginnt auf dem Neustädter Kirchenplatz, und dort gibt es dann auch gleich eine Feuerzangenbowle und für Nichtalkoholiker einen Punsch. Inge Tautz erzählt viel über das Ritual, wie diese Bowle hergestellt wird. Und sie erzählt, wie es überhaupt zum Weihnachtsfest kam und zu den Weihnachtsmärkten. Von durchreisenden Theatergruppen erzählt sie, von Wanderpredigern, Quacksalbern und Scharlatanen.

Auf dem Hugenottenplatz an der Eisenbahn wird noch einmal Halt gemacht. Dort erzählt die Stadtführerin etwas über die Lebkuchenherstellung und über die Erfinder der Lebkuchen, deren Spur sich bis weit in das Mittelalter zurückverfolgen lässt. "Die Frauenauracher Nonnen haben sich gut auf diese Spezialität verstanden", weiß Tautz. Zunächst sei es ein geweihter Opferkuchen gewesen, der sich dann aber zu einem beliebten Weihnachtsgebäck entwickelt habe.

Dann geht es ins Palais Stutterheim. Nach einem Cappuccino im Café werden durch die Fenster im Bürgersaal Eisbahn und Waldweihnacht von oben betrachtet. Inge Tautz erzählt auch vom verheerenden Schlossbrand, von der Markgräfin, von den studentischen Schlittenparaden auf dem Schlossplatz, von den Nachtwächtern, und natürlich von der Geschichte des Weihnachtsmarktes dort. Dazwischen gibt es eine nachdenklich machende Geschichte über ein armes Mädchens, das wie viele andere gerne auf den Weihnachtsmarkt ging. Zum Maronenstand geht es dann und schließlich vorbei am Kerzenstand zur Weihnachtskrippe, die vor vielen Jahren von den Schaustellern selbst in Auftrag gegeben worden war.

Am Karussell erinnert sich Inge Tautz an ihre eigene Kindheit, bevor es weiter geht zum Altstädter Kirchenplatz.

Den Weihnachtsmarkt auf diesem schönsten Platz in Erlangen gibt es erst seit 2016. Es ist der Versuch, die Altstadt attraktiver zu machen, und Weihnachtsstimmung auch dort hin zu bringen. Die Stadtführerin erzählt unter anderem von der Erlanger Biertradition, vom heiligen St. Martin, dem Schutzpatron der mittelfränkischen Ritter, und über Martin Luther.

Die Idee für diesen noch jungen Weihnachtsmarkt habe Alexander Jordan, Chef der nahen Kneipe Gummi-Wörner, gehabt, sagt sie. Dessen Mutter, weiß die Stadtführerin, habe den tollen Stand mit der Stickerei aus tausenden von Knöpfen. Auch fair gehandelte Waren werden auf diesem Markt viele angeboten. Samuel und Sylvia beispielsweise haben Kleidung und Tees aus Afrika und Nepal. Auch Blechspielzeug aus Madagaskar wird angeboten.Am Schluss gibt es noch einen Glühwein für die Teilnehmer dieser zweistündigen Tour.

 

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