TV 48 Erlangen kämpft in der Volleyball Bayernliga

23.1.2019, 14:32 Uhr
Lisa Stock (Mitte) erfolgreich am Netz: "Es ist auch ohne mich machbar."

© Harald Hofmann Lisa Stock (Mitte) erfolgreich am Netz: "Es ist auch ohne mich machbar."

Lisa Stock war die Erste in der Halle. "Ich habe angefangen, das Netz aufzubauen und alles fürs Spiel vorzubereiten. Alles", so die Volleyballerin, "war wie immer". Nur, dass Lisa Stock eigentlich gar nicht mehr hier ist. Für die 30-Jährige hat ein neues Leben begonnen.

Zum Studieren war die angehende Ärztin nach Erlangen gezogen. Seither spielte sie auch für den Turnverein. Sie erlebte in vier Jahren Auf- und Abstiege. Nun aber sollte Schluss sein. "Es war eine bewusste Entscheidung", sagt Stock. "Mit meinem Freund zusammen habe ich überlegt, wo wir hingehen wollen. Ich komme aus der Nähe von Frankfurt, aus Bad Orb." Die Hessin zog es in die Heimat.

"Die Freude darüber überwiegt. Ich bin näher an meiner Familie, an meinen Freunden von früher. Das ist ein schönes Gefühl. Dass ich wieder nach Hause gehe, war mir auch klar."

Zwei Jahre hat sie in Ungarn studiert, dann ging es nach Erlangen. "In Ungarn habe ich gespürt, wie weit das weg ist. Ich habe gemerkt, dass mir meine Familie sehr wichtig ist." Am Samstag nach dem klaren 3:0-Sieg gegen die Reserve der Veinal-Volleys Bamberg, sagt Lisa Stock auch: "Es ist total schön, wieder hier zu sein."

Für zwei Spiele ist die Mittelblockerin noch einmal nach Erlangen gekommen. "Die Spiele jetzt sind wichtig, wir haben vor, oben mitzuspielen. Jochen (Lehner, der Trainer, d. Red.) hat gefragt, ob ich noch einmal kommen möchte." Eine Dauerlösung aber sei das nicht. "Ich fliege bald für vier Wochen nach Neuseeland in den Urlaub", danach ist die Saison fast schon vorbei, "und ich fange das Arbeiten an". Es fehlt nur die Doktorarbeit.

Volleyball ist da ein willkommener Ausgleich, auch wenn das Spiel gegen Bamberg "durchwachsen" war, wie Stock sagt. "Stolz bin ich auf den zweiten Satz, wir lagen mit neun Punkten zurück, haben uns aber wieder herangekämpft." Insgesamt gingen alle drei Sätze an Erlangen (25:21, 25:23, 25:19). "Es ist wichtig, dass wir die Spiele gewinnen, das wichtigste Spiel kommt nächstes Wochenende." Wieder hat der Turnverein zwei Heimspiele: Sonntag, (13.30 Uhr) gegen VCO München, Samstag (15.30 Uhr) – und hier fällt vielleicht eine Aufstiegs-Vorentscheidung – gegen Tabellenführer TSV Zirndorf.

Spitzenspiel am Samstag

"In das Spiel wollen wir mit möglichst viel Selbstbewusstsein gehen", sagt Stock. Das Problem: Gegen Veitsbronn vor einer Woche gab es ein überraschendes 1:3. Auch Lisa Stock konnte nichts dagegen tun. Doch an ihr alleine, da ist sich die Mittelblockerin sicher, hängt es nicht. "Laura Reim hat auf der Mitte gut gespielt, als ich nicht da war. Das hat gut geklappt. Ich glaube, dass es ohne mich machbar ist."

Das Ziel bleibt der Wiederaufstieg. "Ich traue ihnen zu, dass sie oben mitspielen können. Ich freue mich, wenn es hier gut läuft. Es ist ein Mannschaftssport." Ihre Teamkolleginnen wird Lisa Stock vermissen. "Wir verstehen uns gut, es sind Freundschaften entstanden. Ich bin traurig, doch ich freue mich auch auf das, was kommt."

Das letzte Training in Erlangen war Anfang Dezember, seither hat Lisa Stock in Frankfurt bei verschiedenen Teams geübt: "Ich muss erst einmal sehen, wie es mit der Arbeit läuft." Für die neue Saison aber wird sich Stock für einen neuen Verein entscheiden. Noch aber fühlt sie sich wie eine Erlangerin. Alles wie immer also.

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