"Wir sollen es wieder ausbaden": 750 Schaeffler-Mitarbeiter protestieren gegen Stellenabbau
14.12.2022, 14:04 UhrEs geht um 1000 Arbeitsplätze in Deutschland, 671 Stellen allein in Herzogenaurach. "Dabei geht es Schaeffler gut", ruft Vertrauenskörperleiterin Marinela Thiel der Menge zu, die sich vor dem Werkstor in Herzogenaurach versammelt hat. "Und trotzdem sollen wir es wieder ausbauen." Buh-Rufe werden laut, Trillerpfeifen schrillen und ein Mann ruft laut: "Genau".
Aus ganz Deutschland sind Mitarbeitende angereist, um ihrem Frust Luft zu machen. In Bühl (Baden-Württemberg) stehen 211 Stellen auf dem Spiel, in Homburg (Saarland) sind es 100. Auch die Standorte Ingolstadt, Gunzenhausen und Morbach könnten betroffen sein. "Wir haben das letzte Abbauprogramm noch gar nicht verdaut", meint die Stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Andrea Grimm.
Sie ist beteiligt an den ersten Gesprächen über die Umsetzung des aktuellen Restrukturierungsprogramms, die im Anschluss an die Protestkundgebung beginnen. "Also macht nochmal Lärm für eure Arbeitsplätze", sagt sie ins Mikrofon. Laut Grimm gibt es für die Arbeitnehmer drei rote Linien: Werksschließungen, betriebsbedingte Kündigung und eine Verlagerung ohne Ausgleich.
Schaeffler hatte Anfang November den Abbau von deutschlandweit 1000 Arbeitsplätzen bis 2026 angekündigt. Rund 600 davon betreffen laut IG Metall die Unternehmenszentrale in Herzogenaurach. In dreistelliger Höhe sollen Arbeitsplätze auch an den Standorten Bühl (Baden-Württemberg) und Homburg (Saarland) abgebaut werden.
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