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13 Stunden und 15 Minuten: Ein Tag im Dorfladen Unterleinleiter

14.8.2021, 05:15 Uhr
Mit einem Lächeln empfangen Silvia Baumann und ihr Team die Dorfladen–Kunden. 

© Athina Tsimplostefanaki, NN Mit einem Lächeln empfangen Silvia Baumann und ihr Team die Dorfladen–Kunden. 

Die Kirchenstraße 11 ist eine sehr wichtige Adresse im Gemeindegebiet – zumindest für alle, die nicht nach Ebermannstadt in die großen Supermärkte fahren wollen oder können, um sich mit Lebensmitteln einzudecken. Hier befindet sich seit 2014 der genossenschaftlich organisierte Ladarer Dorfladen. Wie viel Arbeit es macht, die Nahversorgung in einem kleinen Ort im Landkreis Forchheim sicherzustellen, hat die Vorstandsvorsitzende Silvia Baumann für uns aufgeschrieben.

5.30 Uhr: Beginn der ersten von insgesamt drei Schichten im Dorfladen. Wir sind acht festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hinzu kommen einige Ehrenamtliche, die uns zum Beispiel beim Geschenkkörbe packen helfen oder Waren zu den Kunden nach Hause liefern. Vor der Tür liegen zu dieser Uhrzeit schon die tagesaktuellen Zeitschriften bereit. Kurze Zeit später werden außerdem unsere Backwaren angeliefert, entweder von der Bäckerei Büttner aus Heiligenstadt oder der Bäckerei Löw aus Hagenbach. Wir legen sie in die Verkaufstheke.

6 Uhr: Es ist soweit: Wir treffen auf unsere ersten Kunden, die wir mit einem Lächeln empfangen. Parallel dazu belegen wir Brötchen und schieben den Leberkäse in den Ofen. Nachdem die Arbeiter und Schüler ihre morgendliche Brotzeit abgeholt haben, kommt noch so manch anderer Lieferant aus der Region vorbei, um uns mit neuen Waren zu versorgen.

Wir sind immer bemüht, auf die Wünsche unserer Kunden einzugehen, um das Warensortiment so vielfältig wie möglich zu gestalten.
Bei uns ist für jeden etwas dabei, weil der Kunde im Mittelpunkt steht. Außerdem versuchen wir immer, ein offenes Ohr zu haben. Gerade in ruhigen Momenten nehmen wir uns gerne die Zeit für ein Pläuschchen. Unser Dorfladen ist auch ein Ort der Begegnung und der Gespräche.

12 Uhr: Zur Mittagszeit geht es wieder rund. Wir freuen uns auf die Handwerker und Arbeiter, die mit vollem Hunger zuschlagen.

Zudem starten wir mit den Bestellungen für den nächsten Tag, denn wir müssen dafür Sorge tragen, dass die Warenkette nicht unterbrochen wird. Dazu ordern wir beim Bäcker und Metzger, aber auch bei den für Obst, Gemüse, Eier, Biere, Weine und Spirituosen zuständigen Firmen. Uns ist es wichtig, nichts zu vergessen, denn wir wollen zufriedene Kunden haben, die gerne bei uns einkaufen.

Im Dorfladen finden Einheimische, Wanderer und Touristen was sie brauchen. 

Im Dorfladen finden Einheimische, Wanderer und Touristen was sie brauchen.  © Athina Tsimplostefanaki, NN

15 Uhr: Am Nachmittag verkaufen wir besonders viel Eis und Kuchen. Dazwischen gilt es, die Verkaufsregale aufzufüllen. Außerdem müssen wir mit dem Putzen beginnen, damit am nächsten Tag wieder alles glänzt.

18 Uhr: Die Kasse kann abgerechnet werden. Michel, unser „Fußbodenkosmetiker“ kommt und bringt den Laden zum Strahlen. Er sorgt zudem für den Biernachschub aus unserer Garage: Die leeren Kästen runter und die vollen wieder rauf.

18.45 Uhr: Feierabend! Wir gehen zufrieden nach Hause und freuen uns auf den nächsten Tag.

Wer den Dorfladen unterstützen möchte, kann Genossenschaftsanteile zeichnen. Infos unter ladarer-dorfladen.de

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