Kultur-Sommerquartier im Königsbad

160 Besucher im Königsbad-Quartier: So ist Forchheim in den Kultur-Sommer gestartet

18.7.2021, 19:59 Uhr
Ein Auftritt von vielen: Die Rhythmische Harmonika auf der Königsbad-Bühne.

© Timo Mayer, NN Ein Auftritt von vielen: Die Rhythmische Harmonika auf der Königsbad-Bühne.

Wie finden die Gäste das Kultur-Sommerquartier? Was halten sie von der neuen Location? Wie war die Stimmung nach Monaten der Durststrecke ohne Kultur?

Veranstalter hat Corona-Hygienekonzept erarbeitet

Überhaupt erst möglich machen die Veranstaltungen Alexander Kursawe und sein Team, die vor Ort für die Durchsetzung des Hygienekonzeptes zuständig sind. Um die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen ausreichend zu berücksichtigen, müssen die Besucher beispielsweise die vorgegebenen Laufrichtungen nutzen und bis zu ihrem Platz eine Maske tragen. Des Weiteren geschieht eine Kontaktdatenerfassung, um im Fall der Fälle Infektionsketten nachverfolgen zu können.

Trotzdem ist Kursawe der Ansicht, dass das Publikum durch diese Regeln nicht groß beeinträchtigt wird. „Das Hygienekonzept ist die Voraussetzung für die Durchführung des Kultur-Sommerquartiers. Ich gehöre selbst zur Risikogruppe und fühle mich sehr sicher“. Er wünscht sich gleichzeitig, dass verstärkt für die Veranstaltungen geworben werden sollte, um mehr Menschen in Kontakt mit der Forchheimer Kulturszene zu bringen. „Bis zu 200 Personen sind zugelassen."

Speisen und Getränke im Beachclub

Neben Genuss für die Augen und Ohren kommt auch die Gaumenfreude nicht zu kurz. Der naheliegende Beachclub im Königsbad bietet ein großes Spektrum an Speisen und Getränken an, ganz zur Freude der Besucherinnen und Besucher. Eine von ihnen, Rita Schuster, verfiel während des Konzertes fast in einen Zustand der Ekstase. Die Glücksgefühle sah man ihr schon von Weitem an. „Es ist immer wieder ein Event, der Akkordeonmusik zuzuhören“, sagt sie.

Rita Schuster

Rita Schuster © Timo Mayer, NN

Für sie ist es die Kombination aus „Freiheit, Natur und Musik“, die im Königsbad zusammenkommt und zu einem gelungenen Abend beigetragen hat. Die Atmosphäre kann sie kaum selbst in Worte fassen: „Man muss es einfach selbst gehört haben." Für Rita Schuster ist die Kultur ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, weshalb sie sich schon einige weitere Termine des Kultur-Sommerquartiers vorgemerkt hat. „Wir sind glücklich, dass wir heute hier sein durften und hoffen sehr, dass auch die anderen Termine alle stattfinden können“, sagt sie.

"Sagenhaft" und "Gut zusammengestelltes Programm"

„Sagenhaft, was die Gruppe heute auf die Bühne gebracht hat“, merkt Horst Wesenberg an, der selbst im Shanty-Chor musikalisch aktiv ist. Besonders gefreut hat ihn hierbei das auf die Jahreszeit abgestimmte Repertoire, welches gut geeignet ist, um das Publikum nach 1,5 Jahren Pause „wieder auf den Geschmack zu bringen“.

Rosi Feuerlein

Rosi Feuerlein © Timo Mayer, NN

So sieht das auch Rosi Feuerlein: „Das Programm war gut und passend zusammengestellt." Sie führt als Solo-Künstlerin am Akkordeon fränkische Volksmusik auf. „Es ist viel schöner, die Stücke live zu hören als über das Internet. Das ist ein ganz anderes Gefühl." Um das Konzerterlebnis noch besser zu gestalten würde sie sich wünschen, dass deutlicher auf das Catering hingewiesen wird.

"Publikum war durstig nach Kultur"

„Viele Besucher haben das gar nicht mitbekommen“, glaubt sie. „Mit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich unser gemeinsames Musizieren stark verändert“, stellt der Dirigent der Rhythmischen Harmonika, Michael Kredel, fest. Nach zwei Konzertterminen, die dem Lockdown zum Opfer gefallen sind, hat es im dritten Anlauf nun geklappt.

„Es war eine Befreiung!“, sagt er. Da in Präsenz erst wieder seit dem 21. Mai geübt werden durfte und zuvor getestete Videokonferenztools zum Proben nicht das gewünschte Ergebnis lieferten, musste das Programm noch einmal stark verändert werden. Bekannte Stücke wie Queens „Bohemian Rhapsody“ oder Elton Johns „Crocodile Rock“ werden für spätere Konzerte aufgespart. „Das Publikum war durstig nach Kultur“, so der Eindruck von Kredel.

Geordneter Neustart für die Kultur

Nach einer langen Zeit ohne Auftritte der lokalen Szene sei es wichtig, einen geordneten Neustart durchzuführen. Dabei gelte ein besonderer Dank der Stadt Forchheim: „Ohne ihr Engagement und das Bereitstellen der Location hätten wir die Veranstaltung aus eigener Kraft wohl nicht durchführen können.“

Schlagzeuger Christian Gojowsky schätzt vor allem den Open-Air-Charakter der Bühne und stellt den besonderen Charakter des Abends heraus: „Das Herz schlägt schneller, man weiß es geht jetzt los, dieses Gefühl hat sich mittlerweile stark verfremdet." Abschließend hat er noch eine dringende Bitte an das Publikum: „Ich würde mir wünschen, dass alle weiterhin vorsichtig bleiben, damit die Kulturszene langsam weiter geöffnet werden kann."

Das Publikum freute sich.

Das Publikum freute sich. © Timo Mayer, NN

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