Mehr Schwung fürs Rad

Abstellmöglichkeiten, eisfreie Wege und mehr: Forchheim und Siemens wollen den Radverkehr stärken

14.10.2021, 11:41 Uhr
Dieses Bild aus der vergangenen Wintersaison will die Stadt Forchheim heuer vermeiden.    

© Foto: Berny Meyer Dieses Bild aus der vergangenen Wintersaison will die Stadt Forchheim heuer vermeiden.   

Vor etwa einem Jahr fand ein erstes, von allen Seiten als sehr effektiv empfundenes Abstimmungsgespräch der Bürgermeisterin mit Siemens-Vertretern zu den Bedürfnissen von Radfahrenden auf ihrem täglichen Weg zur Arbeitsstelle statt.

Diese Runde möchte Prechtel beibehalten und schon im kommenden Frühjahr erneut einen gemeinsamen Termin anberaumen. Jürgen Koch, Sprecher der Siemens-Arbeitsgruppe „Fahrradfreundliches Unternehmen“ in Forchheim betonte, wie wichtig es sei, wenn viele Berufspendler für ihren Arbeitsweg aufs Zweirad zurückgreifen: „Es ist für ein Unternehmen ein Bonus, wenn mehr Kollegen auf das Fahrrad umsteigen: Das fördert vor allem die Gesundheit der Mitarbeiter, es gibt insgesamt weniger Krankmeldungen in einem Unternehmen. Dazu kommt der Umweltgewinn, es verbessert unsere CO₂-Bilanz.“

Folglich stößt die Arbeitsgruppe zahlreiche Firmenaktivitäten rund ums Rad – beispielsweise das Leasing-Projekt „Job-Fahrrad“ – an, analysiert die Ursache von Fahrradunfällen, kümmert sich um Sicherheit und Unfallvermeidung auf dem eigenen Gelände und arbeitet mit Vereinen und Verbänden zusammen, die sich das Thema Fahrrad zu eigen gemacht haben.

Den Umstieg der Berufstätigen aufs Fahrrad möchte die Stadt Forchheim fördern, betonte Bürgermeisterin Prechtel zum Ortstermin, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Dies gelte für alle Betriebe im Stadtgebiet wie auch für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung selbst. Insoweit sei man für Anregungen und Gespräche auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Kommune sehr dankbar.

Forchheim schneidet beim Test schlecht ab

„Wir müssen das Thema Radverkehr personell verankern und uns verstärkt in der Stadt darum kümmern. Es ist wichtig, im ständigen Dialog zu sein und gemeinsam an notwendigen Verbesserungen zu arbeiten“, wird Prechtel zitiert. Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die bisherige Fahrradbeauftragte der Stadt ihr Amt niedergelegt hat. Sie sollte sich um die Verbesserung der Radinfrastruktur kümmern. Hier gebe es laut ADFC viele offene Baustellen. Beim Fahrradklimatest des ADFC erhielt Forchheim heuer die Schulnote 4,0.

Besonders interessiert seien die Siemens-Mitarbeiter Jürgen Koch und Andreas Kuchler an den Planungen zur Verbesserung der Radweganbindung aus dem Süden (Hausen und Baiersdorf) an Kersbach und an weiteren überkommunalen Radwegverbindungen in die Stadt Forchheim.

Corinna Stirnweiß, Leiterin des Stadtplanungsamtes, hatte zum Thema aktuelle Pläne der Stadt Forchheim mitgebracht und erläuterte einige Maßnahmen. Im Vorfeld seien vor allem für die Verkehrsführung Eigentumsfragen zu klären. Auch bemühe sich das Stadtplanungsamt um Abstimmung und übergreifende Zusammenarbeit mit angrenzenden Kommunen.

Abstellmöglichkeiten an S-Bahn-Stationen gefordert

Wichtig für Pendler seien Radabstell-Anlagen an den S-Bahn-Verbindungen Bahnhof-Kersbach und Forchheim. Die Stadtverwaltung befindet sich hier im Gespräch mit den Verantwortlichen, erklärte Bürgermeisterin Prechtel. Für die kommende dunkle und nasse Jahreszeit besprach die Runde die Pflege und Reinigung der städtischen Radwege, die Art des Bodenbelages und den Winterdienst: Der Leiter des städtischen Bauhofs, Klaus Bartosch, berichtete, dass die Stadt Forchheim bereits ein extra für diesen Zweck angeschafftes Schmalspur-Räumfahrzeug für die Entfernung von Laub, Schmutz und Schnee auf Fahrradwegen im Einsatz hat.

Um gerade in der kalten dunklen Jahreszeit Fahrradunfälle zu vermeiden, hat die Stadt besonders zu Stoßzeiten morgens und abends die Radwege im Blick. Der Winterdienst achtet vor allem auf die Brücken im Stadtgebiet, hier werden die Kräfte aus dem Bauhof und dem Grünamt zum Einsatz gerufen, wenn die Witterung winterlich wird, so Referatsleiter Herbert Fuchs.

In der vergangenen Wintersaison hat festgefahrenes Eis auf dem Kanalradweg zwischen Forchheim und Hausen den Radverkehr ausgebremst. Hierüber hatten die NN mehrfach berichtet. Ein wichtiger Aspekt ist die Verbesserung der Sicht an Radwegen durch Heckenschnitt, hier findet ebenfalls ein enger Austausch mit dem Grünamt statt, heißt es.

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