Anwohner sträuben sich gegen Kellerwald-Parkplatz

10.3.2017, 06:00 Uhr
Anwohner sträuben sich gegen Kellerwald-Parkplatz

© Foto: Ralf Rödel

Wenn es um ihren Kellerwald geht, dann verstehen gerade die Bewohner des Kellerbergs keinen Spaß: "Wir lassen uns das nicht gefallen", sagt Manfred Kupfer. Stocksauer ist Kupfer, der seit vielen Jahrzehnten mit seiner Familie Am Neuenberg wohnt und spricht damit für viele Anwohner. Rund 80 Parkplätze sollen in dem Waldstück an der Gabelung zwischen Neuenbergstraße, Am Neuenberg und Am Eichenwald entstehen. Die FBF unter Stadtrat Heinz Endres hat einen entsprechenden Antrag bei der Stadt dazu eingereicht, bestätigt Pressesprecherin Britta Kaiser auf Nachfrage.

Die Anwohner und Nachbarn laufen indes Sturm dagegen: Am Eichenwald, Winkelreuth, in der Ehlersstraße und Poigerstraße hat man die vergangenen Wochen Unterschriften gegen den Parkplatzbau gesammelt. Fast 100 Unterschriften sind zusammengekommen, die der Kopf der Initiative, Benno Fischera, vergangene Woche bei Oberbürgermeister Uwe Kirschstein im Rathaus abgegeben hat. "Hier gibt es über die Jahre und Jahreszeiten immer wieder gesichtete Kröten, Baum- und Steinmarder, Siebenschläfer, Pirole, Kleiber, Orchideen und Waldanemonen", argumentiert ein Anwohner; ein Kleinod, das mit einem Parkplatzbau für immer zerstört werden würde. Deswegen hat die Initiative, die sich "Bürger Forchheims Oberer Kellerwald", nennt, auch den Bund Naturschutz informiert und Kontakt zum Landesbund für Vogelschutz aufgenommen.

"Momentaner Nachteil"

Im neuen Antrag, der auf den 20. Januar 2017 datiert, fordert der FBF: "Für Besucher der Oberen Keller sollte ein Parkareal für 60 bis 80 Fahrzeuge (. . .) geschaffen werden. Damit würde auch für die Wirte und Betreiber der Oberen Keller der momentane Wettbewerbsnachteil von fehlendem Parkraum entfallen." Entsprechende Parkmöglichkeiten seien auch Voraussetzung dafür, "sich mit dem Kellerwaldgelände als dem größten Biergarten der Welt im Guinness-Buch zu platzieren", argumentiert der FBF in seinem Antrag.

"Es gibt keine Parkplatznot am Kellerwald", sagt Anwohner Fischera, der Am Eichenwald wohnt. "Man ändert die Situation auf den Kellern nicht, wenn man mit dem Auto an die Bierbank fährt." Vielmehr sollte man "wuchern mit der Symbiose von Natur und Kultur". "Der Wink des FBF mit einer über die Parkplatzerrichtung verbesserter oder gar erreichbarer Aussicht auf einen Eintrag des Kellerwaldes ins GuinessBuch, verleiht dem Ansinnen schlussendlich den Charakter einer Farce."

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