Auf Neunkirchens Volleyballer wartet eine "Wundertüte"

21.8.2020, 12:54 Uhr
Auf Neunkirchens Volleyballer wartet eine

Doch die Umstände sind anders; die Corona-Krise und örtliche Gegebenheiten erschweren eine optimale Vorbereitung beispielsweise für das Aushängeschild des Vereins, die Herren, die ab dem letzten September-Wochenende in der Bayernliga aufschlagen sollen.

Denn der TSV kann erst seit Anfang der Woche überhaupt durchgehend in einer Halle trainieren. Diese war vor den Ferien überwiegend von der Schule genutzt worden, und die Grundreinigung findet in Neunkirchen immer am Anfang der Ferien statt. Lenz: "Wir haben dann halt teilweise im Sand oder an einem Rasennetz trainiert."

Seit etwa einer Woche sind auch Testspiele erlaubt, doch der TSV hat aus den oben genannten Gründen noch keine Vorbereitungspartien absolviert, beklagt sich aber nicht. Schließlich stehe die Grundreinigung der Halle in jedem Jahr an. Lenz: "So gesehen sind wir da kaum schlechter unterwegs als in den Jahren vorher."

Ausgesperrte Rivalen

Und schlimmer geht immer: Denn im Vergleich zu anderen Konkurrenten stehe man in Neunkirchen sogar gut da. Im unterfränkischen Eltmann dürfen die Volleyballer noch gar nicht in die Halle, weil die Gemeinde es einfach nicht erlaube.

So erwarte den Aufsteiger definitiv eine "Wundertüte". Lenz hat im Internet umhergesurft und festgestellt, dass die Regeln überall anders und zum Teil sogar komplett unterschiedlich gehandhabt werden. Denn die unlängst aktualisierte Handlungsempfehlung des Bayerischen Volleyball-Verbands für die stufenweise Wiederaufnahme des Sportbetriebs erlaubt zwar grundsätzlich schon vieles, doch letztlich ist ein Passus in dem vierseitigen Schreiben wirklich relevant: "Die gesetzlichen Auflagen für Training und Wettkämpfe wie auch die Freigaben durch euren lokalen Träger der Sportstätten (Verein, Stadt, Gemeinde, Landkreis) sind weiter zu beachten."

Mit dem Thema "Zuschauer" beschäftigt sich Sebastian Lenz noch gar nicht: "So weit ich das verstanden habe, sind ja Spieltage in der Halle selbst noch nicht erlaubt. Zuschauer kann ich mir aktuell noch nicht vorstellen, wenn ich ehrlich bin" Im Beachvolleyball hingegen werden bereits seit Wochen bayernweite Turniere ausgetragen: Das findet im Freien statt und nur mit zwei Akteuren auf jeder Seite des Netzes.

Schritt für Schritt

Da in den Handlungsempfehlungen ja von der "stufenweise Wiederaufnahme des Sportbetriebs" die Rede ist, geht Lenz davon aus, "dass wir eine Saison spielen. So bereiten wir uns vor. Wenn wir es dann nicht dürfen, ist das dann so."

Vom Verband her gibt es schon Regelungen für den Fall, dass Corona erneut in den Sport eingreift. Zum Beispiel werden Spiele, die wegen der Pandemie ausfallen müssen (etwa wegen Quarantäne) am Ende der Saison angehängt und nicht als verloren gewertet. Eine Relegation werde nur gespielt, wenn die Saison planmäßig durchgeführt werden kann, ansonsten fällt sie aus. Lenz: "Wie weit sich dann eine Saison ziehen kann, ob es da Deadlines gibt, werden wir sehen."

Noch sei die Stimmung in der Abteilung gut. "Wie gut wir vorbereitet sind, werden wir sehen", so Lenz. Letztlich gebe es nur eine Devise: "Abwarten und Tee trinken – aber trotzdem weiter trainieren für den Fall der Fälle.

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