Bullerbü und Romantik ziehen in den Wildpark Hundshaupten ein

27.10.2019, 08:00 Uhr
Bullerbü und Romantik ziehen in den Wildpark Hundshaupten ein

© Foto: Giulia Iannicelli

Rund 150 000 Euro nimmt der Landkreis für seinen Park in die Hand. Die Rentiere erhalten eine Stallung (elf mal 7,7 Meter), die Besucher eine daran angrenzende Schutzhütte (fünf mal fünf Meter), um den Tieren möglichst nah zu kommen, zu rasten oder sich anhand aufgestellter Infotafeln zu informieren.

"Die schwedische Optik soll an den ursprünglichen Lebensraum der Tiere erinnern", sagte Wildpark-Leiter Daniel Schäffer. Er hat das Konzept in einer jüngsten Sitzung des Kreisausschusses vorgestellt. Die Maßnahme ist Teil eines Gesamtkonzeptes für den Park. Hängebrücke, Baumwipfelpfad oder Spielplatz: All das soll der Besuchermagnet in den kommenden Jahren erhalten. Mit dem Schwedenhaus kommt der Landkreis auch einer Auflage des Veterinäramts nach: Um die Rentiere weiter zu halten, ist die neue Unterkunft notwendig.

Gefährliche Tiere

Nicht nur eine neue Hütte, sondern auch noch mehr Waldfläche, ziemlich genau 50 000 Quadratmeter, erhält der Park. Dort dürfen sich gerade die männlichen Rothirsche, die als eine "besonders gefährliche Tierart" eingestuft werden, aufhalten. Gerade in ihrer Brunftzeit treten die Männer unter den Hirschen selbstbewusst auf.

Bisher können sich die Tiere frei im Park bewegen. "Das sehen Fachleute zunehmend kritisch", sagt Schäffer. Künftig können die testosterongeladenen Hirsche von anderen Artgenossen getrennt werden, ohne jedoch darauf verzichten zu müssen, in ihrer pubertierenden Phase Ausschau nach der zukünftigen Braut zu halten. Über einen sogenannten Hochzeitsgang können die männlichen und weiblichen Tiere in Kontakt bleiben. Da ist tierische Liebe in der Luft. . .

Opulente Schaufelgeweihe

Für die Besucher soll am Ende ein Mehr an Sicherheit stehen, ohne auf einen Blick auf die opulenten Schaufelgeweihe verzichten zu müssen. Auch das Damwild wird auf einer erweiterten Parkfläche Platz finden. Diese Anlage können die Besucher hingegen begehen, ist der Plan. Beide Tierarten erhalten je einen baugleichen Unterstand von zehn mal fünf Metern. 110 000 Euro kostet das.

Für beide Projekte sind die Bauanträge bereits genehmigt. Nach dem einstimmigen Veto der Kreisräte können die Arbeiten schon im kommenden Frühjahr beginnen. Einschränken müssen sich die Besucher bei einem Parkbesuch deshalb nicht, sagt Schäffer. Da die Hauptarbeiten beim Projekt "Hirsche" außerhalb der bisherigen Parkgrenze und das Projekt "Bullerbü" außerhalb des bestehenden Rentiergeheges stattfinden, werden Gäste von den Baumaßnahmen wenig bis gar nichts mitbekommen.

Somit bleibt es trotz Baustellen ganz harmonisch in Hundshaupten. Ganz so wie im schwedischen Bullerbü, in der Geschichte von Astrid Lindgren.

Verwandte Themen


Keine Kommentare