Bürgerversammlung in Affalterthal: Große Brocken für 2020 erwartet

29.11.2019, 06:56 Uhr
Bürgerversammlung in Affalterthal: Große Brocken für 2020 erwartet

© Foto: Reinhard Löwisch

Die erste von drei Bürgerversammlungen war für Bürgermeister Stefan Förtsch (CSU) quasi ein Heimspiel, weil sie in seinem Geburtsort stattfand. 20 Bürger und fünf Gemeinderäte diskutierten mit ihm über die Zukunft der Gemeinde- und Dorfpolitik.

Der von einer Bürgerinitiative getragene Wunsch nach einem Mehrgenerationenspielplatz im Brunnleitental wird Realität. Der Spielplatz, der rund 50 000 Euro kostet, wird ab nächstem Frühjahr entstehen, wofür die Gemeinde als Träger einen Zuschuss von 23 000 Euro erwartet. Weiteres Geld steuern örtliche Vereine und Spenden bei.

Weiter soll ein Parkplatz im nördlichen Bereich Richtung Bieberbach auf der Fläche eines abgerissenen Hauses entstehen. Zunächst war laut Bürgermeister geplant, dass eine Baufirma diese Arbeiten übernimmt. Doch Baufirmen seien derzeit so gut ausgelastet, dass man sie nur mit überhöhten Angeboten anlocken könne. Nun will die Gemeinde den Platz selbst pflastern und begrünen.

Gefragt wurde nach den Sanierungsplänen bezüglich des alten Rathauses, welches im Erdgeschoss seit vielen Jahren leer steht und im 1. Stock als Wohnung vermietet ist. 40 000 Euro sind insgesamt im Haushalt für die nächsten Jahre eingeplant, teilte das Gemeindeoberhaupt mit.

Sanierung des Egloffsteiner Freibads

Da kein akuter Bedarf besteht und die Räume noch für einige Zeit vertraglich gebunden sind, könne auch keine umfassende Sanierung stattfinden. Der bisherige Mieter hatte günstige Miet-Konditionen erhalten. Im Gegenzug hat jener die Reparatur- und Verschönerungsarbeiten auf eigene Kosten durchgeführt.

Die Sanierung des Egloffsteiner Freibades war auch Thema. Kosten von rund zwei Millionen Euro im Raum. Viel Geld für solch eine kleine Gemeinde, zudem weitere "große Brocken" befürchtet werden.

Die größten Sorgen bereiten nach Aussage des dritten Bürgermeisters Günther Polster (WEU) derzeit die energetische Sanierung und der Erweiterungsbau des Kindergartens.

Auf 3,8 Millionen Euro gestiegen

Die Kosten sind von 900 000 auf 3,8 Millionen Euro gestiegen – "und ein Ende ist noch nicht absehbar", meinte Polster. Ein weiterer Brocken sei die Sanierung des Marktplatzes mit altem Rathaus und BdK-Haus (Bund deutscher Kriegsopfer): Sie gehören der Gemeinde und sind stark renovierungsbedürftig. Ein weiterer Punkt ist das von den Behörden seit langem geforderte zweite Standbein bei der Wasserversorgung.

Um alle drei gemeindeeigenen Quellanlagen miteinander zu verbinden und fürNotfälle zu rüsten, braucht es eine Million Euro. Dazu kommen Straßensanierungen wie im Paradiesweg und in der Rabensteinstraße. Da sei noch nicht klar, ob man die Herstellung über Beitragszahlungen schaffen könne, da nur wenige Anlieger sehr viel Geld (90 Prozent der Erschließungskosten) zahlen müssten.

Entschärfung durch Kreditaufnahmen?

Der Bürgermeister sagte, dass die Situation in naher Zukunft mit der Aufnahme von Krediten entschärft werden soll. Er verwies darauf, dass die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren mit Hilfe des Freistaates 2,5 Millionen Euro an Altschulden (von 3,2 Millionen Euro) abbauen konnte und daher finanziell einigermaßen gut dastehe.

Der Tourismus läuft gut, meinte Förtsch weiter. Einziges Problem: Wie man die Gäste mit Essen und Trinken versorgen könne. Seit kurzem ist wieder das Gasthaus Zur Post geöffnet (wir berichteten), wodurch sich die Lage am Markt etwas entspannt habe. Besonders erfreut ist der Bürgermeister über die Entwicklung des Wildparks Hundshaupten, der einen neuen Besucherrekord von mehr als 150 000 Gästen verzeichnet.

24 Geburten in Egloffstein

Egloffstein hat 2222 Einwohner, eine Zunahme von vier Prozent seit 2015. 108 Kinder werden im Kindergarten betreut – ein Höchstwert, Tendenz steigend. Heuer gab es 24 Geburten. Ob der Ort einen Hort möchte oder auf eine Ganztagesschule umschwenkt, hängt von Zuschüssen ab.

Mit dem neuen ÖPNV-Umsteigebahnhof ist Egloffstein laut Förtsch gut zu erreichen, das Angebot werde aber zu wenig genutzt. Die Pro-Kopf-Verschuldung ist von 1500 Euro (2009) auf 347 Euro (2019) gesunken. 2020 will die Gemeinde die Straßenlampen für 20 000 Euro auf LED umrüsten, was in vier Jahren refinanziert sein soll.

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