Chaos auf dem Forchheimer Bahnhof

15.9.2016, 16:29 Uhr
Chaos auf dem Forchheimer Bahnhof

© Foto: Huber

„Eigentlich wollte ich um 19.30 daheim in Ulm sein, aber daraus wird wohl nichts“, sagte Helmut K. (Name geändert) mit schiefem Lächeln, während er auf dem Forchheimer Bahnhofsvorplatz zuschaute, wie eine riesige Menschentraube den Versuch unternahm, einen bereits überfüllten Gelenk-Linienbus zu besteigen. K. will seinen Namen nicht in der Zeitung lesen, „weil ich selber für diese Firma arbeite“, wie er sagte.

Damit meinte K. die DB AG, die gestern bereits in den Mittagsstunden gezwungen war, aufgrund eines Oberleitungsschadens bei Fürth-Vach die Bahnstrecke zu sperren. Die Folge: Zwischen Fürth-Vach und Forchheim verkehrten weder S-Bahnen noch ICEs, statt dessen musste ein sogenannter Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet werden.

Heillos überfüllte Busse

Und diese waren in beide Richtungen schnell heillos überfüllt, denn die Züge aus Richtung Bamberg endeten entsprechend in Forchheim und pendelten dann zurück. Erst um etwa 14.50 Uhr konnte die Bahn melden, überhaupt einen Ersatzverkehr eingerichtet zu haben.

Wer in Fürth-Vach gestrandet war und nach Oberfranken wollte, hatte auch schlechte Karten: „Ein sehr eingeschränkter Schienenersatzverkehr mit Bus zwischen Vach und Forchheim ist eingerichtet. Eine Mitnahme kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht garantiert werden“, heißt es in einer entsprechenden Fahrgastmitteilung der Bahn.

Jene, die es sich leisten konnten und vergleichsweise früh dran waren, schnappten sich eines der Taxis am Forchheimer Bahnhof, um in Richtung Nürnberg zu kommen. Allerdings war aufgrund der Baustellensituation die Autobahn 73 ebenfalls stark verstopft, weshalb auch einige der rappelvollen Ersatzbusse zum Teil im Stau standen.

Helmut K., der in Forchheim auf den nächsten Bus wartete, betrachtete die Situation betont gelassen: „Dann wird’s halt später.“

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