Der Forchheimer OB-Wahlkampf im Schnelldurchlauf

5.3.2016, 14:00 Uhr
Kaum drei Monate sind vergangen, seit Franz Stumpf seinen Rücktritt angekündigt hat. Seitdem herrscht in Forchheim Wahlkampf - wir blicken kurz zurück: Es ist ein Foto, das im Gedächtnis bleibt. Anfang Dezember gibt Franz Stumpf (CSU) bekannt, seine Ämter nach 25 Jahren als OB wegen seines Gesundheitszustandes niederlegen zu müssen. Der 65-Jährige gibt eine bewegende Pressekonferenz - auch für ihn selbst.
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Kaum drei Monate sind vergangen, seit Franz Stumpf seinen Rücktritt angekündigt hat. Seitdem herrscht in Forchheim Wahlkampf - wir blicken kurz zurück: Es ist ein Foto, das im Gedächtnis bleibt. Anfang Dezember gibt Franz Stumpf (CSU) bekannt, seine Ämter nach 25 Jahren als OB wegen seines Gesundheitszustandes niederlegen zu müssen. Der 65-Jährige gibt eine bewegende Pressekonferenz - auch für ihn selbst. © Athina Tsimplostefanaki

Von Stumpfs Rücktrittsankündigung werden viele überrascht. Als erste Gruppierung nominieren die Jungen Bürger kurz vor dem Jahreswechsel Ulrich Schürr als Kandidaten. Im Januar folgt die CSU. Der 39-Jährige Rechtsanwalt will "ein neues Kapitel für Forchheim aufschlagen".
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Von Stumpfs Rücktrittsankündigung werden viele überrascht. Als erste Gruppierung nominieren die Jungen Bürger kurz vor dem Jahreswechsel Ulrich Schürr als Kandidaten. Im Januar folgt die CSU. Der 39-Jährige Rechtsanwalt will "ein neues Kapitel für Forchheim aufschlagen". © Georg Körfgen

Als nächster im Kandidatenreigen folgt Uwe Kirschstein (SPD). Der 39-Jährige Qualitätsmanager bei Siemens hatte bei der Wahl 2014 als längster von allen Kandidaten durchgehalten und Stumpf in die Stichwahl gezwungen. Kirschstein wirbt unter anderem mit einem Transparenzversprechen für sich.
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Als nächster im Kandidatenreigen folgt Uwe Kirschstein (SPD). Der 39-Jährige Qualitätsmanager bei Siemens hatte bei der Wahl 2014 als längster von allen Kandidaten durchgehalten und Stumpf in die Stichwahl gezwungen. Kirschstein wirbt unter anderem mit einem Transparenzversprechen für sich. © Alexander Hitschfel

Manfred Hümmer (Freie Wähler) folgt als dritter Kandidat. Auch bei ihm ist die Nominierung eine Formsache. Der 54-jährige Polizeihauptkommissar kann mit seiner großen Erfahrung werben. Es gibt kaum ein Thema, in das er sich nicht eingearbeitet hat.
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Manfred Hümmer (Freie Wähler) folgt als dritter Kandidat. Auch bei ihm ist die Nominierung eine Formsache. Der 54-jährige Polizeihauptkommissar kann mit seiner großen Erfahrung werben. Es gibt kaum ein Thema, in das er sich nicht eingearbeitet hat. © Ulrich Graser

Klaus Backer tritt als parteiloser Kandidat an. Die Initiative Freier Oberbürgermeister Forchheim (FOF) hebt den 51-jährigen Leiter des Forchheimer Ordnungsamtes auf ihren Schild, die benötigten Unterstützerunterschriften hat Backer schnell zusammen - allerdings erst nach der Nominierung Hümmers, weshalb sein Bild hier an vierter Stelle kommt. Backer will mehr Vermittler, denn als Oberbürgermeister Politiker sein - damit hebt er sich deutlich ab.
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Klaus Backer tritt als parteiloser Kandidat an. Die Initiative Freier Oberbürgermeister Forchheim (FOF) hebt den 51-jährigen Leiter des Forchheimer Ordnungsamtes auf ihren Schild, die benötigten Unterstützerunterschriften hat Backer schnell zusammen - allerdings erst nach der Nominierung Hümmers, weshalb sein Bild hier an vierter Stelle kommt. Backer will mehr Vermittler, denn als Oberbürgermeister Politiker sein - damit hebt er sich deutlich ab. © Beke Maisch

Schürr im Straßenwahlkampf: "Authentisch will ich sein, das ist wichtig.“
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Schürr im Straßenwahlkampf: "Authentisch will ich sein, das ist wichtig.“ © André De Geare

Klaus Backer hat mit dem Sieg bei der "Burgermeister"-Wahl eines Forchheimer Restaurants schon einmal vorgelegt. „In der Kommunalpolitik arbeitet man sachbezogen und themenorientiert.“ Da spiele die Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle, meint er.
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Klaus Backer hat mit dem Sieg bei der "Burgermeister"-Wahl eines Forchheimer Restaurants schon einmal vorgelegt. „In der Kommunalpolitik arbeitet man sachbezogen und themenorientiert.“ Da spiele die Parteizugehörigkeit eine untergeordnete Rolle, meint er. © Ralf Rödel

„Forchheim hat 1000 Fehler, aber ich liebe jeden einzelnen Flecken hier“, sagt Manfred Hümmer. Er kandidiert zum dritten Mal für das OB-Amt - den Willen kann man ihm nicht absprechen.
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„Forchheim hat 1000 Fehler, aber ich liebe jeden einzelnen Flecken hier“, sagt Manfred Hümmer. Er kandidiert zum dritten Mal für das OB-Amt - den Willen kann man ihm nicht absprechen. © Ralf Rödel

Uwe Kirschstein holt sich für seinen Wahlkanmpf Unterstützung von prominenten SPD-Mitgliedern (hier dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Thomas Oppermann und dem Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz). „Überall herumgehen und mich anbiedern — das ist nicht mein Ding", sagt Kirschstein. Er zeigt im Wahlkampf klare Kante.
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Uwe Kirschstein holt sich für seinen Wahlkanmpf Unterstützung von prominenten SPD-Mitgliedern (hier dem SPD-Fraktionsvorsitzenden im Bundestag, Thomas Oppermann und dem Bundestagsabgeordneten Andreas Schwarz). „Überall herumgehen und mich anbiedern — das ist nicht mein Ding", sagt Kirschstein. Er zeigt im Wahlkampf klare Kante. © Horst Linke

Bei der Podiumsdiskussion der Nordbayerischen Nachrichten sprechen die Kandidaten über ihre Inhalte, viele Themen kommen zur Sprache. Die Zahl der Wahlplakate oder die verschiedenen Slogans, das übliche Geplänkel, bleibt außen vor.
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Bei der Podiumsdiskussion der Nordbayerischen Nachrichten sprechen die Kandidaten über ihre Inhalte, viele Themen kommen zur Sprache. Die Zahl der Wahlplakate oder die verschiedenen Slogans, das übliche Geplänkel, bleibt außen vor. © Ralf Rödel

Und auch dies ist ein Foto, dass in Erinnerung bleibt. Stumpf, begeisterter Faschingsanhänger, im Kostüm eines kleinen Gardeoffiziers - von diesem wird in einem gleichnamigen alten Schlager Abschied genommen. 1990 wurde Stumpf OB, sein Nachfolger tritt in große Fußstapfen. Eine Wahlempfehlung hat er nicht ausgsprochen - bis auf eine: "Gehen Sie zur Wahl."
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Und auch dies ist ein Foto, dass in Erinnerung bleibt. Stumpf, begeisterter Faschingsanhänger, im Kostüm eines kleinen Gardeoffiziers - von diesem wird in einem gleichnamigen alten Schlager Abschied genommen. 1990 wurde Stumpf OB, sein Nachfolger tritt in große Fußstapfen. Eine Wahlempfehlung hat er nicht ausgsprochen - bis auf eine: "Gehen Sie zur Wahl." © Ralf Rödel

Dann der große Tag: Die Forchheimer gehen am 6. März zur Wahl. Der FW-Kandidat Manfred Hümmer gibt zusammen mit seiner Familie in Kersbach seine Stimme ab.
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Dann der große Tag: Die Forchheimer gehen am 6. März zur Wahl. Der FW-Kandidat Manfred Hümmer gibt zusammen mit seiner Familie in Kersbach seine Stimme ab. © Ralf Rödel

Am Abend werden im Rathaus die Ergebnisse veröffentlicht. Schnell kristallisiert sich heraus: Ulrich Schürr (CSU/JB) und Uwe Kirschstein (SPD) treten in einer Stichwahl noch einmal gegeneinander an.
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Am Abend werden im Rathaus die Ergebnisse veröffentlicht. Schnell kristallisiert sich heraus: Ulrich Schürr (CSU/JB) und Uwe Kirschstein (SPD) treten in einer Stichwahl noch einmal gegeneinander an. © Ralf Rödel

Ulrich Schürr (li.) und Uwe Kirschstein beim Handshake: Schürr erreicht gut 34 Prozent der Stimmen, Kirschstein gut 28.
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Ulrich Schürr (li.) und Uwe Kirschstein beim Handshake: Schürr erreicht gut 34 Prozent der Stimmen, Kirschstein gut 28. © Ralf Rödel

Klaus Backer (FOF) verfolgt, wie die Wahlergebnisse aus den einzelnen Bezirken einlaufen. Der Ordnungsamtsleiter scheidet mit 15 Prozent der Stimmen aus, Manfred Hümmer (FW) ist mit 23 Prozent ebenfalls aus dem Rennen.
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Klaus Backer (FOF) verfolgt, wie die Wahlergebnisse aus den einzelnen Bezirken einlaufen. Der Ordnungsamtsleiter scheidet mit 15 Prozent der Stimmen aus, Manfred Hümmer (FW) ist mit 23 Prozent ebenfalls aus dem Rennen. © Ralf Rödel

Amtsinhaber Franz Stumpf (CSU, li.) gratuliert Ulrich Schürr (CSU/JB).
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Amtsinhaber Franz Stumpf (CSU, li.) gratuliert Ulrich Schürr (CSU/JB). © Ralf Rödel

Die SPD feiert auf der Wahlparty ihren Kandidaten Uwe Kirschstein. "Die Botschaft lautet Null zu Null", sagt der im Hinblick auf die Stichwahl.
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Die SPD feiert auf der Wahlparty ihren Kandidaten Uwe Kirschstein. "Die Botschaft lautet Null zu Null", sagt der im Hinblick auf die Stichwahl. © Ralf Rödel

Ulrich Schürr feiert ebenfalls: "Das Ergebnis ist eine gute Ausgangsbasis für die Stichwahl."
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Ulrich Schürr feiert ebenfalls: "Das Ergebnis ist eine gute Ausgangsbasis für die Stichwahl." © Ralf Rödel

Sebastian Körber (FDP, re.) stößt auf der CSU-Party an. Dass FDP-Mitglieder dort mitfeiern, sorgt später für Furore - die FDP hatte keine Wahlempfehlung ausgesprochen, andere Mitglieder hatten Manfred Hümmer unterstützt. Ein Prost auf Kirschstein glättet später die Wogen.
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Sebastian Körber (FDP, re.) stößt auf der CSU-Party an. Dass FDP-Mitglieder dort mitfeiern, sorgt später für Furore - die FDP hatte keine Wahlempfehlung ausgesprochen, andere Mitglieder hatten Manfred Hümmer unterstützt. Ein Prost auf Kirschstein glättet später die Wogen. © Ralf Rödel

Nach der Wahl warnt der Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, Udo Schönfelder (re.), vor einem Linksruck. Das stößt einigen sauer auf, auch Ulrich Schürr (2.v.re., mit seiner Frau Kathrin) distanziert sich. "Das ist nicht meine Wortwahl." Es gehe um Personen und Politikstil und nicht um parteipolitische Ausrichtung.
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Nach der Wahl warnt der Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, Udo Schönfelder (re.), vor einem Linksruck. Das stößt einigen sauer auf, auch Ulrich Schürr (2.v.re., mit seiner Frau Kathrin) distanziert sich. "Das ist nicht meine Wortwahl." Es gehe um Personen und Politikstil und nicht um parteipolitische Ausrichtung. © Ralf Rödel

Kurz vor der Wahl wird bekannt, dass die Ostspange der Südumgehung Forchheim (hier eine Montage der ablehnenden Bürgerinitiative Biwo) es  im Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes nicht in den vordringlichen Bedarf geschafft. Der Bau ist damit unwahrscheinlicher geworden. Hier hatten sich beide Kandidaten unterschiedlich positioniert. Schürr (CSU) hatte sich für die Ostspange ausgesprochen, Kirschstein (SPD) dagegen.
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Kurz vor der Wahl wird bekannt, dass die Ostspange der Südumgehung Forchheim (hier eine Montage der ablehnenden Bürgerinitiative Biwo) es im Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes nicht in den vordringlichen Bedarf geschafft. Der Bau ist damit unwahrscheinlicher geworden. Hier hatten sich beide Kandidaten unterschiedlich positioniert. Schürr (CSU) hatte sich für die Ostspange ausgesprochen, Kirschstein (SPD) dagegen. © privat

Der Verwaltung unterlief vor der Stichwahl ein Fauxpas. In einigen der verschickten Briefwahlunterlagen für die Stichwahl fehlten die Stimmzettel. Also wurde alles noch einmal neu zur Post getrragen. Die Stichwahl kann somit kommen.
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Der Verwaltung unterlief vor der Stichwahl ein Fauxpas. In einigen der verschickten Briefwahlunterlagen für die Stichwahl fehlten die Stimmzettel. Also wurde alles noch einmal neu zur Post getrragen. Die Stichwahl kann somit kommen. © Roland-Gilbert Huber-Altjohann

Am Wahlabend ist im Forchheimer Rathaussaal volles Haus, hier werden die Ergebnisse bekannt gegeben. Kinder gratulieren Uwe Kirschstein schon vorab zum Wahlsieg.
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Am Wahlabend ist im Forchheimer Rathaussaal volles Haus, hier werden die Ergebnisse bekannt gegeben. Kinder gratulieren Uwe Kirschstein schon vorab zum Wahlsieg. © Anestis Aslanidis

Kindermund tut Wahrheit kund, heißt es. Eine halbe Stunde später ist klar: Der Oberbürgermeister von Forchheim heißt Uwe Kirschstein. Zum zweiten Mal wird die Stadt von einem SPD-Mann regiert.
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Kindermund tut Wahrheit kund, heißt es. Eine halbe Stunde später ist klar: Der Oberbürgermeister von Forchheim heißt Uwe Kirschstein. Zum zweiten Mal wird die Stadt von einem SPD-Mann regiert. © Anestis Aslanidis

Der scheidende Oberbürgermeister Franz Stumpf (re., CSU), gratuliert seinem Nachfolger. "Der Wähler hat entschieden, das muss man jetzt so akzeptieren", sagt Stumpf.
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Der scheidende Oberbürgermeister Franz Stumpf (re., CSU), gratuliert seinem Nachfolger. "Der Wähler hat entschieden, das muss man jetzt so akzeptieren", sagt Stumpf. © Anestis Aslanidis

"Ich habe alles gegeben und einen engagierten Wahlkampf geführt", sagt Ulrich Schürr (CSU/JB). Gerne hätte er ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte aufgeschlagen.
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"Ich habe alles gegeben und einen engagierten Wahlkampf geführt", sagt Ulrich Schürr (CSU/JB). Gerne hätte er ein neues Kapitel in der Stadtgeschichte aufgeschlagen. © Anestis Aslanidis

Die beiden Kandidaten schütteln sich vor der Bekanntgabe der Ergebnisse die Hände. Hinterher betonen beide die Fairness des Gegenübers und wie sehr sie sich schätzen.
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Die beiden Kandidaten schütteln sich vor der Bekanntgabe der Ergebnisse die Hände. Hinterher betonen beide die Fairness des Gegenübers und wie sehr sie sich schätzen. © Anestis Aslanidis

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