Der Zustand des Wiesenttaler Wassers

22.9.2016, 09:57 Uhr
Der Zustand des Wiesenttaler Wassers

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„Wir sind es den Bürgern schuldig, dass wir Qualität und Sicherheit haben. Zudem werden wir von den Behörden kontrolliert“, gab Bürgermeister Helmut Taut (FW) vor, ehe Harald Herbach von den Stadtwerken Ebermannstadt dem Gremium einen Sachstandsbericht gab. In Sachen Wasser kooperiert Wiesenttal seit Längerem mit der größeren Nachbargemeinde.

Die Wasserversorgung ist nicht zuletzt wegen der Höhenunterschiede zwischen den einzelnen Ortsteilen komplex. Seit rund 100 Jahren werden die Höhenorte durch Leitungen erschlossen. „Die von Oberfellendorf nach Störnhof ist genau 104 Jahre alt“, sagte Konrad Rosenzweig (CSU).

Gewonnen wird das Wasser im Wiesenttal. Der jüngere Brunnen wurde 2007 in Betrieb genommen. Er schüttet unproblematisch Wasser aus dem zweiten Grundwasserstockwerk. Anders: der ältere Brunnen aus dem Jahr 1962. Auch in ihn wurde investiert, um dem so genannten „Verockern“ vorzubeugen. Der Fachbegriff bezeichnet die Anlagerung von Eisen und Mangan, wodurch die Brunnenzuflüsse verstopfen.

Ursache, so Herbach, sei das starke Absinken des Wasserspiegels beim Pumpbeginn. Hier gelangt Sauerstoff ins Wasser und löst den chemischen Prozess aus.

Aus dem Brunnen wird das Wasser über eine Aufbereitungsanlage in fünf Hochbehältern gepumpt. Diese Verteilung ist ebenfalls dem Geländerelief geschuldet. Jüngstes Bauwerk ist der Hochbehälter „Hohes Kreuz“. Der 500 Kubikmeter Wasser fassende Speicher wurde 2008 neu gebaut und versorgt die Ortsteile Muggendorf, Wöhr und die Höhenorte Richtung Engelhardsberg. Beim Hochpumpen muss ein Höhenunterschied von rund 200 Metern überwunden werden.

Brunnen ins Museum

Er ist in Topzustand; auch die anderen drei beanstandete der Fachmann der Stadtwerke nicht. Dafür gibt er dem ältesten Hochbehälter bei Trainmeusel keine Chance mehr. „Auf den wartet schon das Deutsche Museum“, umschrieb er es dezent.

„Das ist einer unserer nächsten Schritte“, stimmte Taut zu. Eine technische Möglichkeit sei das Zusammenlegen mit dem nahen Hochbehälter bei Birkenreuth. Allerdings würde sich bedingt durch den Höhenunterschied der Druck in der Wasserleitung zum angeschlossenen Weiler Wartleiten um etwa 1,5 bar erhöhen. Ob das die alte Stahlleitung verkraftet, bezweifelte das Gremium. Eine Leitungserneuerung hielt die Ratsrunde für sinnvoll.

Auf anderen Strecken hat sich das gelohnt. Die Schadenshäufigkeit, sprich Rohrbrüche, und die Wasserverluste sind nach der Sanierung am Streitberger Berg und in Neudorf, Albertshof und Engelhardsberg zurückgegangen. „Das war viel Geld, aber wir haben dort seither keine Rohrbrüche mehr“, so Taut.

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