Don Bosco in Forchheim: Ein attraktives Quartier?

13.2.2020, 15:19 Uhr
Seit einem dreiviertel Jahr ist die Jugendherberge Don Bosco geschlossen. Was mit dem Beton-Riesen und dem Grundstück geschieht, darüber wird verhandelt.

© Ralf Rödel Seit einem dreiviertel Jahr ist die Jugendherberge Don Bosco geschlossen. Was mit dem Beton-Riesen und dem Grundstück geschieht, darüber wird verhandelt.

"Die Jugendherberge Forchheim Don Bosco ist geschlossen. Sie hat am 31. Mai 2019 endgültig den Betrieb eingestellt. Alternativ buchen Sie bitte einen Aufenthalt in einer Jugendherberge in der Nähe: in Bamberg, Pottenstein oder Nürnberg", informiert die Internet-Seite des Deutschen Jugendherbergswerks.

83 Betten aufgeteilt in 19 Zimmern gab es einst in der Herberge. Außerdem fanden Blockschüler während ihrer Berufsschulzeit viele Jahre hier ein Zuhause auf Zeit. Zwischenzeitlich sind die Schüler im Neubau des Schülerwohnheims am Arivo-Hotel in der Bayreuther Straße untergekommen.

Der mächtige Beton-Riese und das rund 8000 Quadratmeter große Grundstück ist zurück an die Kirchenstiftung gefallen, nachdem die Salesianer Don Boscos als Träger im Januar 2018 ihre Kündigung und damit ihren Rückzug bekannt gegeben haben.

Doch wie es mit dem Areal weitergeht, darüber mag man im Moment noch spekulieren: Schließlich muss mit der Erzdiözese verhandelt werden, die die Stiftungsaufsicht hat. Wollte man den 70er Jahre-Bau sanieren, würde das summa summarum wohl Unsummen verschlingen. "Alles spricht für einen Abriss", war sich Josef Schiefer von der Kirchenverwaltung in einem Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten im März vergangenen Jahres sicher.

Die Pressestelle des Erzbischöflichen Ordinariats bestätigt auf Nachfrage: "Es laufen Gespräche und Verhandlungen, in die inzwischen auch das Stadtplanungsamt eingebunden ist. Es werden verschiedene Optionen diskutiert, eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Und es wird sicher noch einige Monate dauern, bis etwas Konkretes gesagt werden kann." Beim NN-Forum in der vergangenen Woche brachte OB-Kandidat Udo Schönfelder (CSU) die Bebauung des Don Bosco Areals aufs Tapet. "Geistig schwanger" gehe er mit der Idee, auf dem Don-Bosco-Gelände im Stadtosten ein "attraktives Quartier" zu schaffen, sagte Schönfelder vor Hunderten Zuhörern im Sportheim Burk (wir berichteten).

"Wir sind in regelmäßigem und regem Austausch mit der Gemeinde Don Bosco", bestätigt die Pressesprecherin der Stadt, Britta Kurth. Als Behörde könne man die Planungen beratend unterstützen, gleichwohl sei der Bauherr autark. "Wir dürfen nur Wünsche äußern", sagt Kurth. "Es ist die Sache des Bauherrn, was er dort machen will."

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