Fasten und wohltätig sein im Ramadan: Eine Muslima aus Forchheim berichtet
15.4.2021, 12:43 UhrFrau Öntürk, was umfasst der Ramadan?
Er erinnert an die Zeit, als der Erzengel Gabriel dem Propheten Mohammed den Koran offenbart hat. Der islamische Kalender richtet sich nach dem Mond. Der Fastenmonat im neunten Monat des Mondkalenders dauert 29 oder 30 Tage und verschiebt sich jedes Jahr. Er beinhaltet bei gesunden Erwachsenen Fasten, also kein Trinken und Essen von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. In Forchheim liegen die Zeiten aktuell bei 4.47 Uhr und 20.15 Uhr. Aber der Ramadan umfasst auch spirituelle Werte.
Was bedeutet das?
Wir üben uns in Verzicht, konzentrieren uns auf das Wesentliche und gute Werte. Wir sollen hilfsbereit oder wohltätig sein und schlechte Angewohnheiten loswerden. Das versuche ich auch danach beizubehalten. Dazu zählt zum Beispiel auch, nicht zu lästern oder keine Musik mit Beleidigungen zu hören. Ich helfe meiner Oma mehr beim Einkaufen und halte auch sonst die Augen offen, wo ich noch helfen kann. In der Moscheegemeinde sammeln wir einen Beitrag und spenden ihn an Bedürftige. Man lernt auf jeden Fall, geduldig zu sein. Süßigkeiten vermisse ich schon. Da muss ich durchhalten und freue mich dann umso mehr auf das Fastenbrechen.
Ramadan in Corona-Zeiten: Welche Auswirkungen hat die Pandemie?
Das Fastenbrechen ist eigentlich mit Gemeinschaft verbunden. Und ich habe eine große Familie. Sonst sehen wir uns im Ramadan jeden zweiten Tag und essen abends zusammen oder frühstücken frühmorgens gemeinsam. Der Ramadan endet mit einem großen Fastenbrechen und dem Zuckerfest, da kommen eigentlich auch viele zusammen. Das ist dieses Jahr wie auch schon letztes Jahr nicht möglich. Da müssen wir jetzt durch.
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