Forchheim: Der Schimpanse Zakayo braucht Hilfe

2.10.2019, 08:00 Uhr
Forchheim: Der Schimpanse Zakayo braucht Hilfe

Ein Jahr ist es her, dass Zakayo gestorben ist. In Uganda kennt jedes Kind den Schimpansen, der in Gefangenschaft 54 Jahre alt wurde. Er gilt als Symbol. Manche verehren ihn gar als Nationalhelden. Dabei ist sein Schicksal ein trauriges. Die Musiker und Tänzer der Sosolya Undugu Dance Academy wollen die Geschichte des Menschenaffen nun auf die Bühne bringen.

Aufwendige Kostüme

Das Drehbuch des Musicals "The Story of Zakayo" hat der Sänger und Schauspieler Alex Mukulu verfasst, der als Regimegegner einige Zeit außer Landes gelebt hat, nun aber zurückgekehrt ist. Als Melanie Rövekamp während der Pfingstferien in dem ostafrikanischen Staat war, bekam sie die Proben hautnah mit. Allerdings noch ohne die aufwendigen Kostüme, die nun in Forchheim zu sehen sein werden.

Die Jugendlichen erzählen, wie Zakayo aus seinem Wald vertrieben wird, weil man diesen rodet. In der Kakao-Plantage ist für den Schimpansen kein Platz mehr. Dafür kommt er in den Zoo, wo er daran leidet, dass er seine geliebten Bäume nicht mehr um sich hat. Ein Journalist hat Mitleid mit ihm und befreit das Tier.

Er möchte Zakayo wieder einen Wald pflanzen. Doch der Vertriebene stirbt, bevor der Traum Wirklichkeit wird. Seine Nachkommen allerdings sehen das gelobte Land. Im Scheinwerferlicht stehen auch Eric Wabwire (17) und Sulaiba Namagambe (19), die Forchheim schon kennengelernt haben. Beide möchten mit den Menschen hier ins Gespräch kommen und haben etwas Deutsch gelernt.

Einerseits, um Lösungen für den Klimawandel in Uganda zu erfahren, aber auch, um Menschen in Deutschland auf die Folgen der globalisierten Wirtschaft hinzuweisen. Wie so viele andere haben sie die Chance bekommen, bei den Sosolyas eine Schul- und eine Berufsausbildung zu bekommen, um ihr Leben selbst zu meistern. Im Musical treten zudem Bridget Tumusiime (20), Elvis Bishanga (18), Livercy Aromorach (16) und Mercy Nalule Mastullah (18) auf.

Für Rövekamp ist es ein Wiedersehen mit einigen Tänzern, die vor vier Jahren bei den Afrika-Kulturtagen in Forchheim schon einmal auf der Bühne gestanden waren. Und mit deren Trainer Mark Mugwanya. Damals wie heute bietet sie auch ihr Haus als Unterkunft an.

Hilfe vom Landkreis

Wie einige Eltern von Kindern aus Rövekamps schuleigener Musical-AG. Es gibt zwar großzügige Hilfe des Landkreis-Bildungsbüros, Rövekamp möchte aber so sparsam wie möglich bleiben, um nach dem Wochenende noch einige Euro für neue Instrumente übrig zu haben.

In der Martinschule reicht die Zeit während des Freitagvormittags, um alle zwölf Klassen und die Deutsch-Klasse mit Geflüchteten in die Tanz- und Trommel-Workshops zu bringen. Zur Erholung dürfen die ugandischen Gäste am Samstag dann den Wildpark Hundshaupten und das Walberla besuchen.

Bevor es weiter geht nach Castrop-Rauxel, um auch dort für Klimagerechtigkeit zu kämpfen. Mit den Mitteln der Kunst.

InfoDie Vorstellungen finden am Freitag, 4. Oktober (traditionelle Tänze) und am Samstag, 5. Oktober (Zakayo-Musical), jeweils ab 19 Uhr im Pfarrsaal Verklärung Christi (Jean Paul-Straße 4) statt. Der Eintritt ist frei. Um Spenden wird gebeten.

Keine Kommentare